(ots) - Ein Kommentar von Godehard Uhlemann:
Der schwere Zwischenfall mit vier Toten an der
libanesisch-israelischen Grenze offenbart eine neue gefährliche
Qualität. Es war nicht die vom Libanon aus die Israel bekämpfende
Hisbollah-Miliz, die sich den militärischen Schlagabtausch mit der
israelischen Armee lieferte. Es war erstmals seit Ende des
Libanon-Krieges 2006 die libanesische Armee, die gegen den südlichen
Nachbarn vorging. Die Uno bestätigt, dass die Provokation von Libanon
ausging, und die radikale erstarkte islamistische Hisbollah droht nun
mit ihrem Eingreifen. Ägypten räumt den Beschuss des israelischen
Badeortes Eilat vor wenigen Tagen von seinem Boden aus ein. Auch dort
gab es einen Toten und Verletzte. Das alles sieht nach einer
konzertierten Aktion aus, die um jeden Preis die Spannungen in der
Region verschärfen soll, um jeglichen Ansatz von Verhandlungen
zwischen den Israelis und gemäßigten, auf Ausgleich bedachten
Palästinensern zu torpedieren. Israel sollte sich hüten, überzogen zu
reagieren. Dies ist dem Land bei der Blockade von Hilfslieferungen
für Gaza nicht zu Unrecht vorgeworfen worden. Israel muss
Ausgleichspolitik betreiben. Dazu gehört auch, dass die
ultra-konservative Regierung Netanjahu den illegalen Siedlungsbau
unterlässt.
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