(ots) - Wenn die Umwelt ins Spiel kommt, versagt die
Marktwirtschaft. Das erfahren die Menschen am Golf von Mexiko
hautnah, seit die Ölplattform von BP gesunken ist. Das weiß auch die
ökonomische Theorie und empfiehlt der Politik seit langem, Regeln zu
schaffen, die die Benutzung (und erst recht die Verschmutzung) der
Umwelt teuer machen. Die Umwelt darf für Betriebe nicht länger ein
kostenloser Produktionsfaktor sein, sondern muss einen Preis
erhalten. In diesem Sinne hat die US-Regierung nun ein Gesetz auf den
Weg gebracht, dass Konzerne für Umweltschäden bei Tiefseebohrungen
stärker zur Kasse bittet. Damit werden sie künftig kaum noch
leichtfertig riskante Bohrungen vornehmen - so das vernünftige
Kalkül. Umso befremdlicher ist es, dass viele Abgeordnete aus
US-Bundesstaaten mit mächtiger Ölindustrie wie Texas gegen das Gesetz
gestimmt haben. Das ist unklug, provinziell, kurzsichtig. Für BP
kommt das Gesetz zu spät. Immerhin hat der Konzern sich verpflichtet,
alle Kosten der Ölkatastrophe zu übernehmen. Die gehen in die
Milliarden. Nun ist BP gezwungen, sein Tafelsilber zu verkaufen. Dazu
zählen auch die deutschen Aral-Tankstellen. Die Russen sind an der
deutschen Traditionskette interessiert. Auch das ist Globalisierung.
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