(ots) - Eine quälend lange Woche dauerte es, bis nach
der Katastrophe von Duisburg jemand die passenden Worte fand, den
richtigen Ton traf. Hannelore Kraft gelang es mit ihrer bewegenden
Rede, den Trauernden Trost zu spenden, den Ratlosen die Richtung zu
weisen und bei den Zornigen das Vertrauen in den Rechtsstaat
wiederzubeleben. Das ist sehr viel für eine wenige Minuten dauernde
Ansprache bei einer Trauerfeier. Die Ministerpräsidentin verschanzte
sich nicht hinter der kalten Technokraten-Sprache, die wir in den
vergangenen Tagen zu oft von jenen hören mussten, die die Katastrophe
zu erklären, aber vor allem sich selbst zu rechtfertigen versuchen.
Kraft nahm glaubwürdig Anteil, wie sie es die ganze Woche über
vorbildlich gemacht hatte. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine
Ministerpräsidentin Angehörige aller deutschen Opfer anruft und lange
mit ihnen spricht. Ein intellektuell Halbstarker wie
CSU-Generalsekretär Dobrindt hat dafür kein Gespür, wenn er auch noch
aus "Duisburg" sein parteipolitisches Süppchen kochen möchte. Kraft
hat sich in ihrer Rede eine schwere Bürde auferlegt, in dem sie die
Aufklärung der Katastrophe versprach. Sie übernimmt Verantwortung.
Damit ist sie bislang leider die einzige im Duisburger Drama. Nun
liegt es an Krafts Beharrlichkeit, dass es nicht so bleibt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303