(ots) - Der frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup hat
sich hinter die Forderung von Bundeswirtschaftsminister Rainer
Brüderle (FDP) nach Abschaffung der Rentengarantie gestellt. "Es war
ein Fehler der großen Koalition, die Rentengarantie einzuführen",
sagte Rürup der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Mittwochausgabe). Es könne nicht angehen, "dass im Falle sinkender
Löhne die Renten unverändert bleiben und das Rentenniveau steigt",
sagte der ehemalige Chef des Sachverständigenrats zur Begutachtung
der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR). Durch die
Rentengarantie und eine Reihe weiterer Eingriffe in den letzten sechs
Jahren müssten bereits ausgefallene Rentenkürzungen in Höhe von
insgesamt 47 Milliarden Euro nachgeholt werden. "Ich bezweifle, dass
es dazu kommt", sagte Rürup. Auch der Rentenexperte Axel Börsch-Supan
unterstützte Brüderle. "Die ewige Rentengarantie ist genauso unseriös
wie ein Zahlungsversprechen ohne eine solide Finanzierung", sagte
Börsch-Supan der Zeitung. Er forderte für die Rentenversicherung eine
Unabhängigkeit "ähnlich wie die Bundesbank, damit die solide
Finanzierung nicht dauernd in Gefahr gerät".
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