(ots) - Als Angela Merkel im Herbst ihr Kabinett
vorstellte, mangelte es nicht an Häme für die Personalie Brüderle.
Der FDP-Mann aus der Kohlzeit habe wohl untergebracht werden müssen,
mutmaßte man. Alle, die damals mitlästerten, können sich nun die
Augen reiben. Schon wieder hat der Wirtschaftsminister Lob verdient.
Wie beim Fall Opel, als er sich gegen den Widerstand der Kanzlerin
gegen Staatshilfen aussprach, hat Brüderle auch Recht, wenn er die
unselige Rentengarantie kritisiert. Zutreffend erinnert er daran,
dass die Renten »zunächst erwirtschaftet« werden müssen. Merkel ließ
umgehend klarstellen, dass die Regierung gemäß Koalitionsvertrag an
der zu schwarz-roten Zeiten verabschiedeten Garantie festhalte.
Bemerkenswert ist dabei der Zusatz, Brüderles Vorschlag entspreche
der »persönlichen Überzeugung« des Ministers. Diese Überzeugung, ein
ebenso ungerechtes wie teures Vorwahlgeschenk nicht einfach bis in
alle Ewigkeit fortführen zu wollen, ehrt Brüderle. In dieser Hinsicht
ist er geradezu ein Vorbild für seine Kabinettskollegen. Dass man das
mal schreiben würde...
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