(ots) - Ein Kommentar von Michael Bröcker:
Die Liste der Ausrüstungsmängel der Soldaten in Afghanistan ist so
lang wie beschämend. Dabei sollte jedem Verantwortlichen klar sein,
dass wohl keine andere Berufsgruppe in Deutschland in ihrem täglichen
Dienst für das Gemeinwohl einer solchen Lebensgefahr ausgesetzt ist.
Kein Zweifel darf daran bestehen, dass für den Schutz, die Ausrüstung
und - ja, auch das - für das Wohlbefinden der Soldaten vor Ort alles
getan wird. Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU) und Kanzlerin
Merkel (CDU) haben versichert, dass sie trotz der
Konsolidierungsanstrengungen im Haushalt an der Sicherheit der
Truppen nicht sparen werden. Sie stehen im Wort. Außerdem:
Einsparpotenzial gibt es genug an anderer Stelle: doppelte
Kommandostrukturen, überflüssige Standorte und Ämter. Warum braucht
die Bundeswehr für jede Teilstreitkraft einen Inspekteur plus Stab
und ein Führungskommando plus Stab? Warum diskutiert niemand über die
Effizienzverluste im Pendelverkehr zwischen Bonner und Berliner
Amtssitz des Ministeriums? Warum stellt keiner die nach regionalem
Proporz verteilten Luftwaffen-Divisionen infrage? Erst wenn ein
Soldat im Einsatz stirbt, kommt diese Debatte. Dann ist es zu spät.
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