PresseKat - Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Vergewaltigung auf Ameland

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Vergewaltigung auf Ameland

ID: 231741

(ots) - Ob mit Worten oder Taten - Brutalität und Gewalt
unter Kindern und Jugendlichen hat es schon immer gegeben. Und wie so
oft in diesen Fällen fühlen sich diejenigen, die gequält und
misshandelt werden, meist sogar noch schuldig. Zu klein, zu groß, zu
dick, zu dünn, nicht attraktiv genug - es gibt unzählige Gründe,
weshalb Kinder, die in der Pubertät Opfer von Gewaltakten werden, die
Schuld bei sich suchen und deshalb das Geschehen ohne Klage
hinnehmen. Die Angst davor, von Eltern, Lehrern oder Betreuern noch
Hohn und Spott zu ernten statt auf Verständnis zu stoßen, ist groß.
Vor diesem Hintergrund lässt sich ansatzweise erahnen, weshalb die
missbrauchten Jungen der Freizeit auf Ameland nicht bei ihren Eltern
angerufen und über die unfassbaren Ereignisse berichtet haben. Es
wird vor allem tiefste Scham und das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit
gewesen sein, die dagegen standen. Doch die Betreuer vor Ort sollen
Hinweise auf das schreckliche Geschehen in den späten Abendstunden
und Nächten bekommen haben. Ob von den geschundenen Kindern oder
Zeugen des Geschehens, ist derzeit nicht bekannt. Auch was genau dem
Personal berichtet wurde, ist noch unklar. Das aber spielt keine
Rolle. Schon der leiseste Verdacht hätte ausreichen müssen, den
Hinweisen auf den Grund zu gehen. Angesichts der Schlagzeilen über
sexuelle Ãœbergriffe in kirchlichen Einrichtungen, Eliteschulen,
Sportvereinen und Zeltlagern muss man von Betreuern, in diesem Fall
darunter sogar Sozialpädagogen, ein Höchstmaß an Sensibilität
erwarten. Jede Minute, die verstreicht, ohne dass jemand eingreift,
ist eine zu viel. Was Wegsehen, Verdrängen oder gar Vertuschen nach
sich zieht, zeigen nicht nur die oben genannten Fälle, in denen
Missbrauchsopfer noch Jahrzehnte nach den Taten traumatisiert sind,
weil sie nie über das Geschehen geredet haben. Die dramatisch




steigenden Zahl von Selbsttötungen unter Kindern und Jugendlichen
aufgrund des so genannten Cyber Mobbings - Beschimpfungen,
Verleumdungen und Beleidigungen im Internet - sind nur ein weiterer
Beleg dafür, was Brutalität unter den Heranwachsenden anrichten kann.
Diejenigen, die solcher Gewalt, einerlei ob physisch oder psychisch,
ausgesetzt sind oder waren, benötigen fachkundige Hilfe. Doch auch
Eltern können helfen. Sie sind in der Lage, ihre verzweifelten
Sprößlinge stark zu machen, ihnen Kraft zu geben, um mit den
Geschehnissen fertig zu werden. Wer als Angehöriger, wie im Fall der
Ameland-Opfer, um die Gewaltattacken weiß, hat es da noch relativ
einfach, das Geschehene, wenn notwendig auch mit professioneller
Hilfe, gemeinsam mit den Kindern zu verarbeiten. Weitaus schlimmer
ist es für Betroffene, wenn die Taten im Dunkeln bleiben und die
Selbstvorwürfe in einer scheinbaren Ausweglosigkeit enden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 21.07.2010 - 20:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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