(ots) - Glaube und Glaubwürdigkeit gehörten für Maria
Jepsen immer zusammen. Die weltweit erste lutherische Bischöfin ist
jetzt am eigenen moralischen Anspruch gescheitert - mehr als zehn
Jahre nach dem ihr vorgeworfenen Vertuschen eines Missbrauchsfalls.
Aber reichen diese in und von den Medien geäußerten Zweifel aus, um
eine gestandene Kirchenfrau aus dem Amt zu vertreiben? Warum kämpft
Sie nicht um ihre Glaubwürdigkeit? Was Jepsen bewogen hat, mag man
nur erahnen. Fakt ist jedoch, dass die evangelische Kirche mit Maria
Jepsen und Margot Käßmann binnen weniger Monate ihre zwei
prominentesten Frauen verloren hat. Das wird nur schwer zu verkraften
sein. Ebenso die Tatsache, dass spätestens jetzt das Thema Missbrauch
auch die evangelische Kirche mit voller Wucht getroffen hat. Jepsens
Entscheidung ist zu respektieren, auch wenn sie die evangelische
Kirche in eine Krise stürzt. Eines kann man der Bischöfin jedoch
vorwerfen: Sie hat im Lichte der seit Monaten schwelenden
Missbrauchsdiskussion die Tragweite ihres Handelns - oder besser
Nicht-Handelns - offenbar nicht erkannt.
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