(ots) - Dass die Hauptschule stirbt, dass die Realschule mit
in den Sog gezogen wird, dass Eltern und Kinder eine Schule wollen,
die das Abitur ermöglicht - dies sind Tatsachen, die nicht mit
Ideologien wegzudiskutieren sind.
Nicht wegzudiskutieren ist aber auch, dass die Gymnasien gut
funktionieren. Immerhin ist die Schulform attraktiv für 40 Prozent
der Viertklässler. Immerhin haben 82 Prozent der Abgänger ihr Abitur
in der Tasche. Und nach den schweren ersten Jahren des übereilt
eingeführten Turbo-Abis hat sich bei den jüngeren Schülern die Lage
wieder ein wenig entspannt.
Wer sich auskennt mit dem Schulsystem, wird zu dem Schluss kommen,
dass Gemeinschaftsschule und Gymnasium eine erfolgversprechende
Kombination sein könnte. Doch statt Stärken zu stärken und Lücken zu
schließen, bleibt Rot-Grün im Reformwahn stecken.
Bisher beschränkten sich Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann
darauf, auf eine Würdigung des Gymnasiums als Ausbildungsstätte für
eine breite Masse zu verzichten. Die Angst vor einem Schulkampf wie
in Hamburg war zu groß. Doch je näher die Regierungsübernahme rückt,
desto mutiger, desto deutlicher werden sie. Langfristig wollen Kraft,
Löhrmann & Co. das Gymnasium nicht. Wäre es anders, hätten sie es
längst gesagt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de