(ots) - Das Wort »Elite« hat in Deutschland einen
schlechten Ruf. »Für die Eliten wird Geld ausgegeben und für die, die
es nötig haben, nicht«, wetterte gestern der SPD-Ministerpräsident
von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, bei der Diskussion über das
Stipendienprogramm der schwarz-gelben Bundesregierung. Es ist aber
sachlich falsch, egoistische Machteliten in Politik und Wirtschaft
mit hochbegabten Studenten zu vergleichen. Erstere schaden dem Staat,
letztere nützen ihm. Um sein hohes technologisches Niveau im globalen
Wettstreit mit den USA, China und Indien zu halten, kann Deutschland
von ehrgeizigen, überdurchschnittlich guten Nachwuchswissenschaftlern
gar nicht genug haben. Deshalb ist das Stipendienprogramm als
Belohnung für bewiesenes Engagement und Ansporn zu weiteren
Forschungsleistungen ein richtiger Schritt. In einer Finanzkrise
müssen zusätzliche Ausgaben gut überlegt sein. Aber die zwölf
Millionen Euro, die das Stipendienprogramm den Bund pro Jahr kosten
wird, sind gut angelegtes Geld. In der Wissensgesellschaft des 21.
Jahrhunderts hängt staatlicher Wohlstand von Bildung ab.
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