(ots) - Die Schlappe für Union und FDP bei der Wahl von
Bundespräsident Christian Wulff hat auf die politische Stimmung in
Deutschland kaum Auswirkungen gehabt. Wulff war vergangene Woche
trotz eines komfortablen christlich-liberalen Stimmenvorsprungs erst
im dritten Wahlgang gekürt worden. Im stern-RTL-Wahltrend verlor die
Union im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und liegt nun bei 31
Prozent. Die FDP verharrt bei 4 Prozent. Zusammen fallen Union und
Liberale damit wie schon vor zwei Wochen auf ihr Rekordtief von 35
Prozent.
Die Werte für SPD (27 Prozent) und Grüne (18 Prozent) änderten
sich nicht. Die Linke verbesserte sich trotz ihres umstrittenen
Abstimmverhaltens bei der Präsidentenwahl um einen Punkt auf 12
Prozent. Für "sonstige Parteien" würden 8 Prozent der Wähler stimmen.
Mit gemeinsam 57 Prozent liegen die Oppositionsparteien SPD, Grüne
und Linke 22 Prozentpunkte vor Union und FDP.
Dass die Linke vorige Woche in der Bundesversammlung den
rot-grünen Kandidaten Joachim Gauck nicht unterstützt hat, wird von
einem Großteil der Bundesbürger bedauert. 51 Prozent hätten es laut
einer stern-Umfrage gerne gesehen, wenn die Linke für Gauck gestimmt
hätte. 29 Prozent fanden das Verhalten der Linken-Delegierten
richtig. Geteilter Ansicht in der Frage sind die Anhänger der Linken:
45 Prozent meinen, die Partei habe korrekt gehandelt, 43 Prozent
hätten eine Wahl von Gauck begrüßt.
Dass die Präsidentenwahl und die Schlappe von Kanzlerin Merkel für
die politische Stimmung ohne Folgen blieben, erklärte Forsa-Chef
Manfred Güllner im stern damit, dass der Wechsel im Amt des
Bundespräsidenten "die Menschen emotional nicht sonderlich bewegt
habe". So habe es auch der Linken nicht geschadet, dass sie Gauck
nicht gewählt hat. Güllner: "Der entscheidende Schwachpunkt der
Koalition ist nach wie vor die FDP, die weiter unter der
Fünf-Prozent-Hürde liegt."
Datenbasis für Parteipräferenz: 2501 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger vom 28. Juni bis 2. Juli 2010, statistische
Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für
Linken-Verhalten: 1003 Befragte am 1. und 2. Juli 2010, statistische
Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte. Institut jeweils: Forsa, Berlin.
Auftraggeber: stern und RTL. Quelle: stern-RTL-Wahltrend.
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