(ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz:
Die Stimmung hat sich gedreht. Es ist noch gar nicht so lange her,
da waren Nichtraucherschutz-Initiativen in jeder verräucherten Kneipe
mit dröhnendem Gelächter und der Raucher-Bemerkung erledigt, man habe
sich doch auch noch nie über die Belästigung durch Nichtraucher
beschwert! In vielen Gaststätten, öffentlichen Dienststellen und am
Arbeitsplatz hat sich längst die Praxis durchgesetzt, dass nicht die
Nichtraucher zum Atmen nach draußen gehen, sondern die Raucher zum
Paffen. Einschlägige Erkenntnisse über die tödlichen Gefahren des
Rauchens stehen dahinter. Insofern ist der Staat auch in seiner
Verantwortung für Leben und Gesundheit der Bürger in der Pflicht.
Erstaunlicherweise hat sich das Rauchverbot in Bayern klar
durchgesetzt, obwohl Wirte, Verbände und Millionenbeträge der
Tabaklobby eine Kampagne aufgebaut hatten. Der Teer in der Lunge und
der Gestank in den Klamotten wiegen immer mehr, weil die Raucher
immer weniger werden. Man kann das nun bundesweit ähnlich streng
regeln. Man muss es aber nicht. Denn die Umstände sind in jeder
Region anders, also ein klassischer Fall für den Föderalismus. Und
der Trend ist ohnehin unumkehrbar: Wirte, die Umsatz machen, und
Raucher die Freunde treffen wollen, müssen sich immer intensiver
überlegen, ob sie auf Nichtraucher verzichten wollen.
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