(ots) - Was da in den rot-grünen Verhandlungen zur
Debatte steht, erinnert fatal an die Spätphase der rot-grünen
Regierung Steinbrück vor 2005: Wieder wird Bildung zur
Verfügungsmasse der Haushaltspolitiker. Lehrerstellen-Abbau hieß das
Rezept damals, Mehrarbeit heißt es heute. Dazu kämen mit der
Gemeinschaftsschule ganz neue Herkules-Aufgaben - aber kein neues
Personal. Das Resultat wäre dasselbe: Mehrbelastung, wo Entlastung
Not tut. Um guten Unterricht zu machen, müssen sich Lehrer um ihre
Schüler kümmern. Dazu brauchen sie Zeit. Schon jetzt haben sie viel
zu wenig davon. Einen Unterschied gibt es jedoch - damals wusste sich
eine ausgebrannte Koalition nicht anders zu helfen. Heute werden
solche Pläne für eine Bildungspolitik nach Kassenlage auch noch als
Start in eine neue Ära verkauft: Strukturveränderung um jeden Preis.
Schwarz-Gelb hatte, bei allen Stolpereien in der Schulpolitik -
Stichwort: Turbo-Abi -, mit der Schaffung von mehr als 8000 neuen
Lehrerstellen und behutsamer Strukturveränderung zumindest die
Hoffnung genährt, solche Zeiten seien vorbei. Das könnte getrogen
haben. Andererseits: Papier ist geduldig, auch das Papier eines
Koalitionsvertrags. Denn mit ihren rabiaten Plänen drohen sich SPD
und Grüne ins eigene Fleisch zu schneiden. Rot-Grün-Wähler gab es
auch unter Lehrern reichlich.
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