(ots) - Zwei Mal dürfen wir diese tolle Mannschaft bei
der WM noch erleben - am Mittwoch im Duell gegen Spanien und danach
im kleinen oder großen Finale dieser fantastischen Weltmeisterschaft.
Das Unglaubliche ist also wahr geworden: Deutschland befindet sich
unter den vier besten Mannschaften der Welt - rein fußballerisch
schon ein Riesenerfolg. Aber über die guten Ergebnisse und den Einzug
ins Halbfinale hinaus hat die deutsche Nationalmannschaft bereits
viel mehr erreicht. Dieses junge Team um Bundestrainer Joachim Löw
hat mit seiner Spielweise, Leidenschaft, seinem Spielwitz, dem Willen
und Können die Herzen der Menschen in ganz Deutschland erobert.
Schweinsteiger, Özil, Müller & Co. haben gezeigt, wie wichtig
Teamgeist, Tapferkeit und Tatendurst sind, um Großes zu erreichen.
Die deutsche Mannschaft ist somit ein Vorbild für viele Menschen, die
auch viel schaffen können. Fast jeder Spieler hat seine eigene
wunderbare Geschichte, die übertragbar ist auf das Leben auch
außerhalb des Fußballplatzes. Da ist der erst 20 Jahre alte Thomas
Müller, der vor einigen Monaten noch in der Regionalliga gekickt hat.
Unfassbar, dass Argentiniens Trainer Diego Maradona im März
anlässlich des Testspiels eine Pressekonferenz abbrach, weil er sich
in seiner Ehre verletzt fühlte. Denn neben ihm saß als
Gesprächspartner der Journalisten ein Neuling namens Müller, den
Maradona bis dahin nicht kannte. Da sind Spieler wie Klose, Friedrich
und Podolski, die längst abgeschrieben waren und nun als Helden
gefeiert werden. Trotz aller Kritik ließ Löw sie nicht fallen. Er
vertraute ihnen, weil er um ihre Stärken wusste. Auch das ist ein
wichtiger Teil des Sommermärchens. Und auch aus dieser wunderbaren
Geschichte können wir viel lernen. Und da ist der Bundestrainer
selbst, der eine echte Führungspersönlichkeit ist - nie unfreundlich,
immer souverän. Löw ist ein Fachmann, ein Taktiker, ein
Erfolgshungriger, der weiß, wie er eine Mannschaft formen und zu
Höchstleistungen führen kann. Bundeskanzlerin Angela Merkel hätte
ihre zerstrittene Regierungsmannschaft gleich nach Südafrika
mitnehmen sollen - zum Seminar. Thema: »Teamgeist, Wille und Erfolg«.
Teilnehmer: Horst Seehofer (CSU) und Guido Westerwelle (FDP). Das
Sommermärchen und auch dieses Wir-Gefühl sind wieder da. Da werden
WM-Partys organisiert, feiern Nachbarn gemeinsam, die sich sonst
nicht riechen konnten, da liegen sich wildfremde Menschen vor lauter
Begeisterung in den Armen. So kann es gerne weitergehen. Die
Superstars wie Messi, Rooney und Ronaldo sind längst abgereist -
jetzt tanzen Schweinsteiger, Klose, Özil und Müller Tango.
Hoffentlich heben sie nicht ab und trumpfen noch zwei Mal erfolgreich
auf, damit für das Team der Traum vom Titel in Erfüllung gehen kann.
Verdient hätte es die Mannschaft allemal. Während Jogis Jungs den
nächsten Coup planen, hat die schwarz-gelbe Koalition sich zu mehr
Teamgeist ermahnt...
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Andreas Kolesch
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