(ots) - Christian Wulff redet, als habe er das
Präsidenten-Gen und also nie etwas anderes gemacht. Sympathisch,
offen, klar und ungeschminkt lässt er uns gleich am ersten Amtstag
wissen, was wir vom Staatsoberhaupt zu erwarten haben.
Erstens: Entspannter Pa-triotismus. Er wählte als Bezugspunkt die
Reichstagsverhüllung, mit der Deutschland vor 15 Jahren vor den Augen
der Welt zum ersten Mal seine souveräne, künstlerische Seite
demonstrierte. Viele Konservative waren damals übrigens dagegen,
Wulff weiß das natürlich.
Zweitens: Versöhnung von Volk und Parteivolk. Das ist ihm, der als
Partei-Kandidat gegen den anscheinenden Bürger-Kandidaten angetreten
war, gleich eine Gesetzesänderung wert. Wulff ist für mehr Demokratie
an der Wahlurne, durch Kumulieren und Panaschieren. Damit ist klar:
Der Präsident lässt die Parteien nicht alleine machen. Er mischt sich
ein.
Drittens: Chancengerechtigkeit durch Bildung und Integration. Bei
gleichen Noten (!) muss (!) es dieselben Jobchancen geben, ganz
gleich, ob der Bewerber Yilmaz oder Krause heißt. Dass dies bis heute
anders ist, ist einer der großen Skandale unserer Zeit.
Viertens: Optimismus. Wir sind stark und gefestigt, wir können es
schaffen, lautet Wulffs Botschaft. Insgesamt eine gelungene Premiere,
Herr Präsident!
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