(ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat
Verständnis für den Ruf nach einer Aufarbeitung der Wahl des
Bundespräsidenten. Von einer Denkzettel-Wahl geht er zwar nicht aus.
Doch halte er es für zulässig, "wenn sich die Partei- und
Fraktionsführungen der Koalitionsparteien auch mit dieser möglichen
Botschaft der Wahlvorgänge selbstkritisch auseinandersetzen", sagte
er der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe). Dass die Wahl nicht so
glatt verlief wie erhofft, gehört nach Lammerts Worten zu den
unverzichtbaren "Restrisiken" demokratischer Wahlen. Lammert fügte
hinzu: "Christian Wulff ist weder in seiner verfassungsrechtlichen
noch in seiner politischen Autorität in irgendeiner Weise
beeinträchtigt." Da nicht nur der neue Bundespräsident Wulff, sondern
mit Roland Koch und Jürgen Rüttgers zwei weitere Vizechefs der CDU
aus der Führung ausscheiden, steht die Partei nach Lammerts Ansicht
vor einer ungewöhnlich großen Veränderung. "Das ist eine Belastung.
Es kann aber auch eine Chance sein", sagte er. Die bis zum Parteitag
im November verbliebene Zeit müsse für eine sorgfältige Vorbereitung
der personellen Konstellation genutzt werden. Die künftige Führung
solle "nicht nur die innerparteilichen Kräfteverhältnisse
widerspiegeln, sondern auch als Teil unseres Politikangebotes an die
Wählerinnen und Wähler verstanden werden", so Lammert.
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