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Mitteldeutsche Zeitung: Bundeswehr

Soldaten im Auslandseinsatz erleben zunehmend Schikanen in der Heimat

ID: 218544

(ots) - Soldaten der Bundeswehr im Auslandseinsatz bzw.
deren Angehörige in Deutschland sind offenbar regelmäßig Schikanen an
der Heimatfront ausgesetzt. Das berichtet die in Halle erscheinende
"Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf
Bundeswehr-Kreise und das Bundesverteidigungsministerium. Aktueller
Fall ist die Verabschiedung von knapp 20 Soldatinnen und Soldaten aus
der Clausewitz-Kaserne in Nienburg an der Weser. Deren Gesichter auf
für die lokale Presse bestimmten Fotos wurden unkenntlich gemacht,
weil es nach Angaben des örtlichen Kommandeurs passiert, dass
entweder in die Wohnungen der Soldaten eingebrochen wird, während sie
nicht da sind, oder aber Familienmitglieder anonyme Anrufe erhalten,
wonach ihre Angehörigen in Afghanistan gefallen seien, obwohl dies
gar nicht stimmt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums
bestätigte: "Das kommt immer wieder vor." Auch würden Soldaten oder
deren Angehörige vereinzelt angepöbelt. Die Bundeswehr sei deshalb
dazu übergangen, die Anonymität der Soldaten im Auslandseinsatz
grundsätzlich zu wahren. So würden öffentlich nur ihre Vornamen
genannt und die Gesichter auf Fotos gepixelt. Darüber hinaus würden
Informationen über Tod und Verwundung immer persönlich überbracht und
nicht via Telefon, um Falsch-Informationen auszuschließen. Der
Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, erklärte der
"Mitteldeutschen Zeitung": "Solche Fälle gibt es." Neben gewöhnlichen
Kriminellen, die sich zu Zwecken des Einbruchs auf offensichtlich
leer stehende Wohnungen konzentrierten, seien "Wirrköpfe" und
"angebliche Antimilitaristen" am Werke, "die zynisch mit den Gefühlen
von Angehörigen spielen" und eine "gezielte Strategie der
Verunsicherung" betrieben. Unter anderem lade diese Szene zu
Besäufnissen ein, wenn Soldaten gefallen seien - und zwar unter dem




Motto: "Feste feiern, wie sie fallen". Er wolle sich um derlei
Schikanen und deren Opfer kümmern, so Königshaus. Der
SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy, der Nienburg im Bundestag
vertritt und bei der Verabschiedung der Soldaten am Freitag dabei
war, zeigte sich erschüttert: "Das sind Terroranrufe. Das ist eine
extreme Gemeinheit und eindeutig kriminell." Der
SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels betonte: "Das ist kein
Witz, sondern ein Fall für den Staatsanwalt."



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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Datum: 29.06.2010 - 02:00 Uhr
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