(ots) - Ein Kommentar von Robert Peters:
Die Party auf den deutschen Straßen geht weiter. Gestern ist die
deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach einer großen sportlichen
Vorstellung und einem 4:1-Erfolg über England ins Viertelfinale der
Weltmeisterschaft gestürmt. Und allein in Berlin bejubelten eine
halbe Million Fans den Auftritt beim öffentlichen TV-Nachmittag, dem
sogenannten Public Viewing. Die Mannschaft beeindruckt die Experten,
und sie sorgt für wunderbare Sommerstimmung. Mitten im
südafrikanischen Winter schwappt die Erinnerung an das Turnier von
vor vier Jahren durchs Land. Die Fans zeigen wieder ohne falsche
Scham Flagge, zumindest äußerlich rückt die Republik zusammen. Es ist
eine Spaßgesellschaft, die sich für ein paar Wochen ganz bewusst von
den Sorgen und den großen Krisen verabschiedet. Dagegen können nur
notorische Nörgler etwas haben. Natürlich wird die WM, so gut sie
auch weiter verlaufen mag für das deutsche Team und seine Fans, die
Wirklichkeit im Lande nicht verändern. Auch das Sommermärchen 2006
hat das nicht vermocht. Aber die WM trägt dazu bei, über den
berechtigten Stolz auf die Fußballer ein bisschen Selbstwertgefühl
aufzubauen. Das ist schon mal was.
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