(ots) - Also wirklich, schon die Frage zu stellen, ob
Deutschland gegen England gewinnt, könnte als Beleidigung empfunden
werden. Ja, was denn sonst? Oder haben die Engländer bei einem großen
Turnier schon mal was auf die Reihe gekriegt? Komme jetzt keiner mit
Wembley 1966. Dieses WM-Finale gegen Deutschland fällt nicht nur
wegen des Nicht-Tores zum 3:2 in der Verlängerung aus der Wertung.
Sondern auch wegen des nicht minder irregulären 4:2, als sich schon
etliche Zuschauer - ungeahndet - auf dem Platz befanden.
Aber was soll's? Schließlich hat England dafür genug bezahlt und
seitdem noch jede WM irgendwie vergeigt - am spektakulärsten 1970
und 1990. Und gegen wen? Eben. Stichworte: Uwe Seelers Hinterkopf-Tor
und Bodo Illgners Elfmeter-Parade gegen Stuart Pearce.
Nun sind alte Meriten natürlich noch keine Garantie für künftige
Erfolge. Aber es sprechen auch aktuelle Gründe dafür, dass der
Italiener Fabio Capello seine zwei England-Jahre am Sonntagabend als
"Zeitverschwendung" empfinden wird, wie ihm ja schon nach den ersten
beiden Spielen dämmerte. Um die chronisch großmäuligen wie
überschätzten Engländer, die über ihr "Kick and rush" einfach nicht
hinauskommen, zu besiegen, bedarf es diesmal nicht einmal der auf der
Insel so oft beschworenen Panzer. Da reicht die Infanterie. Und in
puncto Spritzigkeit und Frische sind die Deutschen ihrem Gegner
inzwischen so überlegen wie ein Pils dem britischen Bier.
Und wenn sich gegen technisch limitierte englische Abwehrspieler
dennoch keine Lücken für Klose und Podolski auftun? Auch nicht
schlimm. Bleiben uns doch noch zwei todsichere Optionen. Erstens:
Englands Torhüter, die - wie schon die "Times" erkannte - immer für
"another goalkeeping horror story" gut sind. Und zweitens: das
Elfmeterschießen . . .
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