(ots) - Was ist schon dabei, wenn ein Auto durch die
Straßen fährt und mit einer Kamera die mal schönen, mal tristen
Fassaden festhält? Was will man überhaupt mit den Aufnahmen machen?
Und kann man denn etwas dagegen haben, wo doch jedermann mit eigener
Kamera Gleiches tun kann? Man sollte. Denn die Bilder sind erst der
Anfang. Wer bei Google einen Namen eingibt, erhält jetzt schon häufig
die dazugehörige Adresse und deren Markierung auf einem Stadtplan.
Wenn Google sein Vorhaben wie geplant hätte umsetzen können, dann
wäre noch die Hausansicht mit Blick über den Gartenzaun
hinzugekommen. Und auch da hätte gegolten: einmal im Internet, immer
im Internet. Wer je versucht hat, seine Telefonnummer aus den
digitalen Verzeichnissen löschen zu lassen, weiß, wie schwierig das
ist. Darum ist es gut, dass die Justizminister jetzt Schranken vor
der Privatsphäre errichten. Allerdings muss sich die Politik fragen
lassen, wo sie denn war, als das Einscannen des gesamten Landes
begann. Die Risiken waren von Anfang an bekannt, angesprochen hat sie
außer ein paar Datenschützern niemand.
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