(ots) - Anlässlich der gestrigen Energiekonferenz der
Konrad- Adenauer- Stiftung und des ISAC (International Strategic
Research Organisation) zum Thema "Die Rolle der Türkei in der
europäischen Energiesicherheit", fordert der Koordinator für
Energiepolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas Bareiß MdB in
Ankara eine enge Energiepartnerschaft mit der Türkei:
Das Energieversorgungsrisiko in Europa und Deutschland hat sich
zwischen 1990 und 2008 mehr als verdoppelt. Das geht aus einer
aktuellen Studie des World Energy Council hervor. Diese Tendenz wird
sich weiter fortsetzen, was unter anderem dem Versiegen heimischer
Energiequellen, der Veränderung des Energiemixes und der verstärkten
Importabhängigkeit geschuldet ist.
Andererseits wird die Nachfrage nach Erdgas in den nächsten Jahren
zunehmen. Der zusätzliche Bedarf in Deutschland ergibt sich aus dem
schnellen Aufwuchs der hochfluktuierenden erneuerbaren Energieträger
wie Solar und Wind und dem daraus resultierenden Bedarf an schnell
zu- und abschaltbaren Kraftwerken, die zunehmend mit Gas betrieben
werden. Die Versorgungssicherheit bei Gas wird daher an Bedeutung
gewinnen und muss somit ein zentraler Bestandteil unserer
Energieaußenpolitik werden.
Deutschland braucht eine stärkere Diversifizierung der
Herkunftsländer sowie eine Diversifizierung der Infrastruktur. Dabei
spielt eine enge Energiepartnerschaft mit der Türkei eine zentrale
Rolle. Die Türkei liegt zwischen zwei der größten Gasvorkommen der
Welt: der Kaspischen Region und dem Nahen Osten. Vor dem Hintergrund
seiner geographischen Lage und den politischen Kontakten in der
Region, ist die Türkei als Transitland und als Verhandlungspartner
mit den Förderstaaten von Erdgas ein wichtiger Partner für die EU.
Insbesondere bei der Realisierung des Pipeline-Projekts Nabucco
ist sie unser wichtigster Partner, um die dringend notwendige
Diversifizierung der Gas-Herkunftsquellen und damit die Steigerung
der Versorgungssicherheit der EU zu gewährleisten. Der Kaspische Raum
muss zeitnah durch die Nabucco-Pipeline an die EU angebunden werden.
Allein das Gasfeld Schach Deniz in Aserbaidschan ist mit 1,2
Billionen m3 die größte Gaslagerstätte in der Kaspischen Region.
Mittels einer Pipeline durch die Türkei könnte dieses riesige
Gasvorkommen direkt mit der EU verbunden werden.
Neben diesem Projekt bieten sich viele weitere Formen der
Energiekooperation mit der Türkei an. Gerade auf dem Gebiet der
Energieeffizienz und den erneuerbaren Energien steckt viel Potential.
Die Türkei ist ein wichtiger Partner für uns. Eine enge
Energiepartnerschaft mit der Türkei bietet enorme Chancen für die EU.
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