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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Air Berlin

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(ots) - Air Berlin, Alitalia und die britische Monarch:
Die drei Pleiten großer Fluggesellschaften binnen kurzer Zeit sind
das unübersehbare Zeichen, dass am europäischen Himmel längst nicht
mehr für alle Airlines Platz ist. Die Wachstumsbranche befindet sich
trotz eines Passagierrekords in einem tiefgreifenden Wandel. Die
Konsolidierung hat mit dem seit Jahren währenden Aufwind der
Billigflieger gewaltig an Tempo gewonnen - und jetzt prominente
Verlierer hervorgebracht. Doch ein Ende des hart umkämpften Ringens
um die besten Plätze ist damit längst noch nicht in Sicht. Die
Lufthansa als Europas Primus, dem der irische Billiganbieter Ryanair
diese Position streitig machen will, hat sich mit der Ãœbernahme von
Air Berlin für den knallharten Wettbewerb weiter in Stellung
gebracht. In Europa - mit fast einer Milliarde Passagiere pro Jahr
der zweitwichtigste Luftverkehrskontinent der Welt - buhlen mehr als
40 Anbieter um die Gunst der Fluggäste. Den mit 911 Millionen
Passagieren nur unwesentlich kleineren nordamerikanischen Markt
dominieren vier US-Airlines. Eine relativ komfortable Situation. Im
hiesigen Luftraum indes wird das Hauen und Stechen weitergehen.
Deshalb auch dürften Preiserhöhungen bei Flugtickets infolge der drei
Airline-Pleiten nur von kurzer Dauer sein. Vor allem die
Billigflieger, deren Preise im Sommer ein Rekordtief erreicht haben,
setzen immer mehr Flugzeuge ein. In der Branche wird damit gerechnet,
dass in den nächsten fünf Jahren 600 zusätzliche Maschinen über
Europas Wolken unterwegs sind - heute sind es 5100. Weil die neuen
Jets im Schnitt mehr Sitzplätze bieten als die alten, wird sogar mit
einem um 25 Prozent größeren Angebot gerechnet. Dabei soll die
Nachfrage nur halb so stark wachsen. Weiterer Preisdruck ist damit
vorgezeichnet - zumindest solange die Billigairlines noch genügend




Personal bei relativ geringer Bezahlung finden. Die Lufthansa wappnet
sich für diesen Wettbewerb - vor allem mit ihrer Tochter Eurowings,
die noch der teuerste der Billigflieger ist. Und auch mit niedrigeren
Kosten. Manch Mitarbeiter, der von Air Berlin wechselt, muss
Gehaltseinbußen hinnehmen. Aber immerhin ist für den Großteil der
Aktivitäten und Belegschaft der einst so stolzen deutschen Nummer 2
noch eine Lösung gefunden worden. Auch wenn es bei der Einigung mit
dem Billigflieger Easyjet erst in letzter Minute geschah. So gesehen
hat sich der Überbrückungskredit von 150 Millionen für ein relativ
geordnetes Abwickeln gelohnt. Auch für den Staat: die Rückzahlung
des Geldes plus zehn Prozent Zinsen gilt angesichts der bei den
Teilverkäufen von Air Berlin erzielten Erlöse als sicher. Und dass
die einst staatliche Lufthansa zu den Gewinnern gehört, war von
Anfang an ein willkommener Effekt.



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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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Datum: 29.10.2017 - 21:30 Uhr
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