PresseKat - Deutsche Umwelthilfe stelltÜberschreitung der Abgasgrenzwerte von bis zu 760 Prozent bei Motorsäge

Deutsche Umwelthilfe stelltÜberschreitung der Abgasgrenzwerte von bis zu 760 Prozent bei Motorsägen und Freischneidern fest

ID: 1545640

(ots) - Fast 50 Prozent der getesteten handgeführten
Maschinen belasten die Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer durch
zum Teil deutlich erhöhte Abgaskonzentrationen - DUH erinnert Handel
an seine neuen Pflichten - Bundesumweltministerium muss endlich
angemessenen Sanktionskatalog für eine erfolgreiche Marktüberwachung
erarbeiten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat 2017 nunmehr das vierte Jahr in
Folge Untersuchungen zum Abgasverhalten motorgetriebener,
handgeführter Maschinen durchgeführt. Es handelt sich dabei um
Geräte, die sowohl von Verbrauchern im Garten als auch in bestimmten
Berufszweigen verwendet werden und ohne weiteres in Baumärkten oder
online erworben werden können. Dabei sind erneut neun der 21
getesteten Geräte aus Deutschland, Schweden, Dänemark und Frankreich
wegen zu hoher Emissionen durchgefallen. Die europaweit geltenden
Schadstoffgrenzwerte wurden eingeführt, um die Gesundheit derjenigen,
die als Nutzerinnen und Nutzer den Emissionen ausgesetzt sind, zu
schützen und die Luftverschmutzung zu reduzieren. Der TÜV NORD
untersuchte im Auftrag der DUH die Konzentration von Kohlenmonoxid,
Stickoxid und Kohlenwasserstoff im Abgas.

"Mit einer Grenzwertüberschreitung von 760 Prozent haben wir
dieses Jahr einen weiteren traurigen Rekord festgestellt. Noch nie
haben wir eine Maschine mit höheren Emissionen gemessen. Diese
Maschinen müssen umgehend vom Markt genommen und gegen die
Hersteller, Händler und Importeure empfindliche Strafen verhängt
werden. Die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten darf nicht länger
von den Marktüberwachungs-Behörden wie ein Kavaliersdelikt behandelt
werden", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Diese extrem hohe Grenzwertüberschreitung weist ein Freischneider
der Marke Atika auf, der im Online-Shop von Westfalia gekauft wurde.




Gemessen wurde der Ausstoß an Kohlenmonoxid, Stickoxid und
Kohlenwasserstoff. Diese Schadstoffe können Krebs und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen und die Atemwege angreifen.
Da jedes Jahr alleine in Deutschland tausende Menschen vorzeitig an
den Folgen der Luftverschmutzung sterben, gelten seit Jahren EU-weite
Grenzwerte für diese Schadstoffe. Die meisten der Maschinen, die
Grenzwerte überschreiten, wurden auf dem deutschen Markt entdeckt -
so auch die Maschine mit der höchsten Überschreitung.

Die Untersuchung umfasst zudem Maschinen des französischen,
schwedischen und dänischen Markts. Alle getesteten Maschinen, die auf
dem französischen Markt erworben wurden, halten den Grenzwert ein.
Eine in einer Filiale einer französischen Baumarktkette gekaufte
Motorsäge der Marke Hyundai überhitzte jedoch auf dem Prüfstand und
erlitt einen Motorschaden. Das über einen deutschen Online-Shop
beschaffte Ersatzgerät gleichen Typs fiel bei der Messung mit einer
Ãœberschreitung von 139 Prozent durch. Die DUH hat bereits mit den
betroffenen Unternehmen Kontakt aufgenommen und wird die
Untersuchungsergebnisse auch den verantwortlichen Behörden und dem
Handel zur weiteren Veranlassung übergeben.

"In meinen Augen ist es ein Skandal, wie der Staat hier versagt.
Die gesundheitlichen Schäden für die Nutzer und die Umwelt werden von
Billigherstellern ignoriert und der Gesetzesverstoß vom Staat
stillschweigend hingenommen", so Axel Friedrich, Internationaler
Berater.

"Unsere Untersuchungen zeigen deutlich, dass die derzeit
stattfindende behördliche Marktüberwachung nicht ausreicht, um
Verbraucher vor hochemittierenden Produkten auf dem Markt zu
schützen" ergänzt Agnes Sauter, Leiterin des Bereichs
Marktüberwachung und Verbraucher bei der DUH. Ein Grund dafür ist
nach Auffassung der DUH, dass die verantwortlichen Behörden bisher
nicht mit ausreichend abschreckenden Sanktionsmöglichkeiten
ausgestattet sind. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit (BMUB) muss diesen Sanktionskatalog endlich
erstellen und den Ländern zur Verfügung stellen. Dies ist dringend
notwendig, damit die behördliche Marktüberwachung gestärkt wird und
effektiv funktionieren kann.

Links:

Das Hintergrundpapier "Abgasemissionen aus handgeführten mobilen
Maschinen" finden Sie unter: http://l.duh.de/p171027

Mehr Informationen unter:
http://www.duh.de/projekte/abgase-handgefuehrter-maschinen/



Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de

Agnes Sauter, Leiterin Marktüberwachung und Verbraucher
07732 9995-11, 0175 5724833, sauter(at)duh.de

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Berater
0152 29483857, axel.friedrich.berlin(at)gmail.com

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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