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Logistik stellt Forderungen zu fünf politischen Handlungsfeldern / Offener Brief der BVL und zahlreicher Unterstützer an die Mitglieder
des Deutschen Bundestages (FOTO)

ID: 1544464

(ots) -
Mit einem Offenen Brief hat sich die Bundesvereinigung Logistik
(BVL) e.V. als Veranstalterin des 34. Deutschen Logistik-Kongresses
und Kompetenznetzwerk für Logistiker aus Industrie, Handel,
Logistikdienstleistungen und Wissenschaft an die Mitglieder des
Deutschen Bundestages gewandt. Prof. Raimund Klinkner, der
Vorstandsvorsitzende der BVL, stellte die Inhalte bei der Eröffnung
des Kongresses am heutigen Mittwochmorgen in Berlin vor.

"Logistik ist mit einer Leistung von 258 Milliarden Euro im Jahr
2016 und über drei Millionen Beschäftigten der drittgrößte
Wirtschaftsbereich Deutschlands und zugleich ein wichtiger Motor für
wirtschaftliches Wachstum und den Arbeitsmarkt. Logistik sichert
unseren Wohlstand, ist erfolgsrelevant und trägt unmittelbar zum
Ergebnis aller Wirtschaftsbereiche bei. Sie ist Treiber des digitalen
Wandels und ihr kommt eine hohe Verantwortung zu - gesellschaftlich,
volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich", so Klinkner. Um
dieser Verantwortung gerecht werden zu können, bedürfe es
zukunftssicherer Rahmenbedingungen.

Als die fünf politischen Handlungsfelder mit höchster Relevanz für
die Logistik führt der Brief die Verkehrsinfrastruktur an, die
digitale Infrastruktur, die urbane Logistik, die Bildung und die
Beschleunigung von Planungsverfahren. Die BVL formuliert jedoch nicht
nur Forderungen an die Politik, sondern bietet auch die gemeinsame
Entwicklung von Konzepten an. "Wir sind davon überzeugt, dass die vor
uns liegenden Herausforderungen von Wirtschaft und Politik nur
gemeinsam und über alle Parteigrenzen hinweg gemeistert werden können
- damit Digitales in Zukunft auch wirklich gelebt und nicht nur
postuliert wird und Deutschland erfolgreich und wettbewerbsfähig
bleibt", sagte Klinkner.

Im Brief heißt es: Die Bundesvereinigung Logistik richtet




gemeinsam mit den unterzeichnenden Partnern aus Industrie, Handel und
Logistikdienstleistung folgende Forderungen an die politisch
Verantwortlichen in Parlament und Regierung:

1. Verkehrsinfrastruktur mit Brücken, Straßen, Schienen- und
Wasserwegen sowie Luftverkehr

Die Situation:

Der "Logistikweltmeister" Deutschland lebt vielerorts von der
Substanz.

Die Forderungen:

Stellen Sie die Weichen, damit nachhaltig in die teilweise marode
Verkehrsinfrastruktur investiert wird - und zwar gleichermaßen in
Erhalt und Ausbau. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 wird die
dramatischen Engpässe nur in Teilen beseitigen. Legen Sie nach! Auch
das Luftverkehrskonzept enthält wichtige Maßnahmen zur nachhaltigen
Stärkung der deutschen Luftverkehrsindustrie. Nehmen Sie die
Umsetzung in Angriff!

2. Digitale Infrastruktur samt digitaler Standards und digitaler
Sicherheit

Die Situation:

Deutschland ist ein Glasfaser-Entwicklungsland und belegt bei der
Versorgung mit Glasfaseranschlüssen im OECD-Vergleich Platz 28 von
32. Das ist besorgniserregend, zumal der Ausbau zukunftssicherer
digitaler Infrastruktur wesentlich für den Erfolg der Logistik sein
wird. Ohne eine digitale Infrastruktur, die eines
Logistikweltmeisters würdig ist, können Digitalisierungs-Potenziale
nicht ausgeschöpft werden.

Die Forderungen:

Setzen Sie die Digitalisierung daher ganz oben auf die politische
Agenda und packen Sie den Glasfaser-Ausbau entschlossen an. Schaffen
Sie Rahmenbedingungen, damit die Logistik effizient - und damit
ressourcenschonend - arbeiten kann. Ein weithin beachtetes Signal
wäre die Einrichtung eines Ministeriums für Digitalisierung.

3. Übergreifende Lösungen für die urbane Logistik

Die Situation:

Stau, Lärm, Emissionen und Engpässe in den Innenstädten betreffen
Wirtschaft und Gesellschaft - und unsere Umwelt. Es gibt viele gute
Einzellösungen, aber keine gemeinsame Roadmap, die ganzheitliche
Lösungen anstrebt und die Anliegen aller Stakeholder berücksichtigt.
Selbst Modellversuche der Wirtschaft zur Verbesserung der Abläufe
stecken in monatelangen Genehmigungsschleifen von Behörden fest.

Die Forderungen:

Machen Sie die urbane Logistik zum Top-Thema und setzen Sie
Zeichen für die konstruktive Zusammenarbeit von Politik,
Verwaltungen, Stadtplanern, Wirtschaft, öffentlichem
Personennahverkehr und den Bürgern. Die Experten im
Wirtschaftsbereich Logistik bieten ihre Unterstützung an!

4. Schulische, berufliche und akademische Bildung als
generationsübergreifende Vorbereitung auf das digitale Morgen

Die Situation:

Branchenübergreifend gaben in einer Umfrage der BVL 82 Prozent der
Teilnehmer an, dass der Fachkräftemangel in der Logistik in den
nächsten zehn Jahren negative Auswirkungen auf den Erfolg der
Unternehmen haben wird. Wir sehen in der Digitalisierung von
Prozessen einen Weg, dem Fachkräftemangel durch höhere Effizienz zu
begegnen. Für eine neue, digitalisierte Arbeitswelt müssen aber auch
Mitarbeiter und Nachwuchskräfte fit gemacht werden. Das kann nur
durch eine Anpassung der Lehrpläne und Lehrmethoden in allen
Schulzweigen funktionieren.

Die Forderung:

Entrümpeln Sie gemeinsam mit den Verantwortlichen in den Ländern
die Curricula von überholten Inhalten - und machen Sie in der Schul-
und Bildungspolitik den Weg frei für eine international
wettbewerbsfähige Bildung.

5. Beschleunigung von Planungsverfahren und Projektumsetzungen

Die Situation:

Planungsverfahren mit einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr
behindern die infrastrukturelle Entwicklung in Deutschland. Darauf
hat auch Bundeskanzlerin Merkel im Juli 2017 öffentlich hingewiesen.
Das Geld für Investitionen ist vorhanden - aber die Verwaltungs- und
Entscheidungsprozesse werden heutigen Anforderungen vielfach nicht
gerecht. Insbesondere bei großen Infrastrukturprojekten erweist sich
die föderale Struktur als Bremse.

Die Forderung:

Schaffen Sie, zumindest für Großprojekte, die Ländergrenzen
überschreiten, zentrale Entscheidungsstrukturen. Nur so können
Fehlentscheidungen und zeitliche Verzögerungen vermieden werden, die
häufig mit der Durchsetzung von Partikularinteressen verbunden sind.

Logistiker aus der Industrie, dem Handel, den
Logistikdienstleistungen und der Wissenschaft unterstützen die
Forderungen des Briefes. Unterzeichnet haben: Prof. Dr.-Ing. Raimund
Klinkner und Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer (BVL), Frank Wiemer (REWE),
Joachim Limberg (ThyssenKrupp), Frank Dreeke (BLG Logistics Group),
Dr. Karl A. May (BMW), Josip T. Tomasevic (AGCO), Dr. Karl Nowak
(Robert Bosch), Frauke Heistermann (Aufsichtsrätin und
Digitalisierungs-Coach), Karl Gernandt (Kühne Holding), Dr. Torsten
Mallée (AEB), Prof. Dr. Michael ten Hompel (Fraunhofer IML), Peter
Gerber (Lufthansa Cargo), Dr.-Ing. Stefan Wolff (4flow) und Christian
Berner (LR Health & Beauty Systems).

Diesen 15 Erstunterzeichnern können sich im Internet weitere
Unterstützer anschließen. Zum Offenen Brief: www.bvl.de/offener-brief



Pressekontakt:
Ulrike Grünrock-Kern,
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, BVL
Tel.: 0421 173 84 21; Mail: gruenrock-kern(at)bvl.de
www.bvl.de/offener-brief

Original-Content von: BVL Bundesvereinigung Logistik e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 25.10.2017 - 10:15 Uhr
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