PresseKat - Berliner Testament: Schlusserbe kann Schenkungen zurückfordern

Berliner Testament: Schlusserbe kann Schenkungen zurückfordern

ID: 1544351

Berliner Testament: Schlusserbe kann Schenkungen zurückfordern

(firmenpresse) - Ein gemeinschaftliches Ehegattentestament entfaltet eine hohe Bindungswirkung. Das kann auch Auswirkungen auf Schenkungen des längerlebenden Ehepartners haben, wie ein Urteil des OLG Hamm zeigt.



Bei Ehepaaren ist ein sog. Berliner Testament beliebt. Darin setzen sich die Ehepartner gegenseitig zu Alleinerben und in der Regel die Kinder zu Schlusserben ein. Der Haken eines gemeinschaftlichen Ehegattentestaments ist seine hohe Bindungswirkung. Auch nach dem Tod des Ehegatten bleibt der längerlebende Partner an die gemeinsamen Verfügungen gebunden und kann sie nicht mehr einseitig ändern, wenn nicht entsprechende Regelungen vereinbart worden sind, erläutert die Kanzlei GRP Rainer Rechtsanwälte.



Diese hohe Bindungswirkung kann auch Auswirkungen auf Schenkungen haben, die der längerlebende Ehepartner vorgenommen hat. Diese können durch den im gemeinschaftlichen Ehegattentestament eingesetzten Schlusserben ggf. wieder zurückgefordert werden, wie ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm vom 12. September 2017 zeigt (Az.: 10 U 75/16).



Konkret hatte ein Ehepaar in seinem gemeinschaftlichen Ehegattentestament seinen Sohn als Schlusserben eingesetzt. Einige Jahre nach dem Tod der Ehefrau zog der Mann mit einer anderen Frau zusammen. Auf Wunsch des Vaters vereinbarte der Sohn mit der Frau ein lebenslanges Wohnrecht im Haus des Vaters unter der Bedingung, dass sie den Vater pflege und keine Besitzansprüche an dem Haus stelle. Darüber hinaus übertrug der Vater der Frau auch noch verschiedene Vermögensgegenstände im Wert von insgesamt rund 250.000 Euro. Nach dem Tod des Vaters klagte der Sohn als Schlusserbe auf die Herausgabe dieser Vermögenswerte mit der Begründung, die Zuwendungen seien als sein Erbteil beeinträchtigende Schenkungen rückabzuwickeln.



Das OLG gab der Klage statt. Der Erblasser habe der Frau die Vermögenswerte geschenkt und damit die Erberwartung seines Sohnes beeinträchtigt. Der Vater hätte aber die testamentarische Einsetzung seines Sohnes als Schlusserben berücksichtigen müssen. An diese gemeinsame Verfügung sei er gebunden gewesen. Ein anerkennenswertes lebzeitiges Interesse des Erblassers an den Schenkungen sei nicht zu erkennen, zumal die Frau ohnehin in vollem Umfang frei Kost und Logis bei ihm erhalten habe.







Trotz eines Testaments kann es im Erbfall immer wieder zu Streitigkeiten kommen. Im Erbrecht erfahrene Rechtsanwälte können rund um das Thema Testament und Erbvertrag beraten.



https://www.grprainer.com/rechtsberatung/private-clients/erbrecht/testament-erbvertrag.html

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

GRP Rainer Rechtsanwälte ist eine internationale, wirtschaftsrechtlich ausgerichtete Sozietät. An den Standorten Köln, Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und London berät die Kanzlei insbesondere im gesamten Wirtschaftsrecht, Gesellschaftsrecht und Steuerrecht sowie im Kapitalmarktrecht und Bankrecht. Zu den Mandanten gehören nationale und internationale Unternehmen und Gesellschaften, institutionelle Anleger und Privatpersonen.



PresseKontakt / Agentur:

GRP Rainer Rechtsanwälte
Michael Rainer
Augustinerstraße 10
50667 Köln
info(at)grprainer.com
02212722750
http://www.grprainer.com



drucken  als PDF  an Freund senden  Für Merkel und Mitstreiter werden die Wahlgeschenke zum großen Problem Die Schattenseite der Macht - Aufstieg und Fall des L. Annaeus Seneca
Bereitgestellt von Benutzer: Adenion
Datum: 25.10.2017 - 08:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1544351
Anzahl Zeichen: 2855

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Michael Rainer
Stadt:

Köln


Telefon: 02212722750

Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Berliner Testament: Schlusserbe kann Schenkungen zurückfordern"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

GRP Rainer Rechtsanwälte (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Lebensversicherungen unter Druck - Widerspruch prüfen ...

Lange Zeit galt die Lebensversicherung als sicherer Baustein für die Altersvorsorge. Doch in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen hat sich das geändert, Verbraucher und Versicherer geraten unter Druck. Über Jahrzehnte gehörten Lebensversicherunge ...

Alle Meldungen von GRP Rainer Rechtsanwälte