PresseKat - VDE fordert Stärkung des Mikroelektronik-Standorts Deutschland

VDE fordert Stärkung des Mikroelektronik-Standorts Deutschland

ID: 1543500

(ots) -

- Deutschland hat das Potenzial zum Marktführer in der
Digitalisierung
- Erfolg abhängig vom "magischen Sechseck" aus Mittelstand, Cyber
Security, Mikroelektronik, Sensorik, 5G und Ingenieurnachwuchs
- Weiteres Muss: europäische Kryptographiechips ohne fremde
Hintertür

Durch die Digitalisierung erlebt die Mikrosystemtechnik einen
Wachstumsboom und Deutschland hat das Potenzial, zum Weltmarktführer
in der Digitalisierung zu werden. "Es sind die Millionen drahtlos
vernetzten Sensoren und Mikrosysteme, die hinter den Kulissen im
Internet of Things (IoT) die Regie führen, und die kommen nun mal aus
Deutschland bzw. Europa", erklärt Ansgar Hinz, CEO des VDE.
Allerdings vermisst der Technologieverband eine deutsch/europäische
Industrialisierungsstrategie, allen voran die systematische Stärkung
der Mikroelektronik über die gesamte lnnovationskette hinweg:
Angefangen mit einer umfassenden IKT-Infrastruktur und
Cyber-Security-Strategie, die besonders den Mittelstand
berücksichtigt, und einen schnellen 5G-Rollout. "Mikroelektronik
schafft - etwa über Kryptographie-Chips - die Basis für zuverlässige
und sichere Kommunikation und ist im Verbund mit smarter
mikrosystemtechnischer Sensorik der Key Enabler für Industrie 4.0,
Autonomes Fahren, Smart Cities und Smart Energy - und damit ein
wesentlicher Schlüssel für die digitale Souveränität. Gleichzeitig
kann Cyber Security Made in Germany zum Exportschlager avancieren",
ergänzt Dr. Gunther Kegel, VDE-Präsident.

Mehr Sensorik!

Sensoren zählen zu den wichtigsten Enablern des IoT. So kann die
Nachfrage nach Sensoren von jetzt 10 Milliarden auf 100 Billionen bis
2030 steigen - ein enormes Wachstumspotenzial für den Mittelstand.
"Gerade für Industrie 4.0 lautet deswegen die große Aufgabe, aus dem




Messfühler Sensor einen Datengenerator zu machen, der seine Daten
kompatibel für alle denkbaren Anwendungen bereitstellt. Das geht nur
über Vernetzung, horizontal, vertikal und entlang des Lebenszyklus.
Datengenerierung und Konnektivität allein reichen als
Geschäftsmodelle in einer digitalen Welt nicht mehr aus: Die
intelligente Nutzung der Daten bringt die Wertschöpfung", erklärt
Ansgar Hinz. Dazu brauche es eine neue Generation von
IT-Infrastruktur und Kommunikationsstandards wie 5G.

Mehr Sicherheit!

Der Erfolg der Digitalisierung steht und fällt mit IT-Security.
Lediglich eins von zehn VDE-Mitgliedsunternehmen hält Deutschland in
Sachen Cyber Security für gut gerüstet. Der Technologieverband
empfiehlt daher der neuen Bundesregierung die zügige Umsetzung einer
umfassenden Cyber-Security-Strategie: vor allem Chips ohne
"Backdoors", Kryptographie-Chips und -Module zur Absicherung der
Datenkommunikation und End-to-End-Security. "Und diese Chips sollten
aus Deutschland bzw. Europa kommen. Gerade eigene Kryptochips sind
hier ein wichtiger Aspekt, um fremde Backdoors in die eigene
Industrie 4.0-Umgebung von Beginn an zu vermeiden", warnt VDE-CEO
Hinz. Zudem sei gerade Cyber Security für Deutschland eine große
Wachstumschance, wenn wir es schaffen aus unserer kritischen Haltung
zum Datenschutz heraus Geschäftsmodelle zu generieren und schnell zu
vermarkten.

Mehr Chips, mehr Grips!

Für eine erfolgreiche Digitalisierung und eine europäische
Re-Industrialisierungsstrategie 4.0 bedarf es laut VDE einer Art
"Magischen Sechsecks" mit den Eckpunkten Mittelstand, Cyber Security,
Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik/Sensorik, IKT-Infrastruktur und
Nachwuchspotenzial. Dreh- und Angelpunkt sei dabei der Mittelstand:
"Unsere Hidden Champions sind der Wirtschafts- und Innovationsmotor
Nummer 1. Wenn er ins Stottern kommt, setzen wir unsere gewohnte Pole
Position in vielen Anwendungsfeldern aufs Spiel", erklärt
VDE-Präsident Kegel. Dass die Politik bis 2020 Fördermittel in Höhe
von 1 Milliarde Euro bereitstelle, die zusätzliche Investitionen der
Industrie von 2,3 Milliarden Euro stimulieren sollen, seien wichtige
Schritte in die richtige Richtung. Aber aus VDE-Sicht viel zu kurz
gesprungen, gerade mit Blick auf hochsubventionierte Standorte in
Asien. Denn auf dem Welthalbleitermarkt fällt Europa erstmals unter
10 Prozent, das jährliche Wachstum wird deutlich unter dem Niveau von
China bleiben. "Bis 2021 werden Europa und Amerika weiter Anteile an
Asien verlieren, wo sich jetzt schon mehr als zwei Drittel des
Welthalbleitermarkts konzentrieren", sagt Kegel. Lediglich diskrete
Leistungshalbleiter und Smart-Power-ICs hielten noch dagegen.

"Letztendlich hängen wir jedoch am Tropf der Köpfe. Neben Chips
brauchen wir auch mehr Grips", sind sich Hinz und Kegel einig.
Nämlich die laut VDE-Erhebungen nötigen 10.000 neuen IngenieurInnen
der Elektro- und Informationstechnik pro Jahr. Und die fielen nicht
vom Himmel. "Mit Wettbewerben wie INVENT a CHIP erreichen wir mehrere
tausend junge Menschen. Aber wir alle - Gesellschaft, Wirtschaft,
Politik - müssen noch weit mehr tun, damit unsere Wirtschaft nicht
ins Hintertreffen gelangt", ergänzen sie.

Ãœber den VDE:

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und
Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300
Unternehmen) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die
Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über
Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur
IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs-
und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das
VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym
für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am
Main.

www.vde.com

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Pressekontakt:
Melanie Unseld, Telefon: 069 6308-461, melanie.unseld(at)vde.com

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