PresseKat - Fugger blicken auf 650 Jahre Geschichte zurück / Fugger im Gespräch auf dem Empfang der Stadt Augs

Fugger blicken auf 650 Jahre Geschichte zurück / Fugger im Gespräch auf dem Empfang der Stadt Augsburg im Goldenen Saal anlässlich einer einzigartigen Symbiose der Familie Fugger und Augsburg

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(ots) - Empfang der Stadt Augsburg im Goldenen Saal: Vor
mehr als 400 geladenen Gästen aus Politik, Medien, Wirtschaft und
Gesellschaft sowie Bewohnern der Fuggerei werden am Montag, den 16.
Oktober die Mitglieder aus dem Hause Fugger einen Blick auf ihr
Wirken und 650 Jahre Geschichte in Augsburg werfen. Die Vertreter der
drei Fugger-Linien im Fuggerschen Familienseniorat, I.E. Gräfin Maria
Elisabeth Thun-Fugger, I.E. Maria Theresia Gräfin Fugger von Glött
und S.E. Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen bieten in der
Talk-Runde auf dem Podium persönliche Einblicke und schildern, warum
die Familie Fugger bis heute die älteste Sozialsiedlung der Welt
erhält und damit eine Heimat für bedürftige Augsburger Bürger seit
bald 500 Jahren schafft.

Der berühmte Kaufmann und Stifter Jakob Fugger war längst nicht
das erste oder einzige kaufmännisch begabte Mitglied der Augsburger
Familie. Bereits sein Großvater Hans ist in den Büchern der Stadt
vermerkt - als Steuerzahler mit durchaus beachtlichem
Vermögens-zuwachs. Im Jahr 1367 - also genau vor 650 Jahren - wurde
die Ankunft dieses ersten Augsburger Fuggers vermerkt. "Hans Fugger
kam aus dem schwäbischen Umland in die Stadt, um sein Glück im
aufblühenden Weberhandwerk zu versuchen. Anders als oft kolportiert,
war Hans Fugger kein armer Webergeselle. Es ist davon auszugehen,
dass er sich mit einem ansehnlichen Startkapital versehen in Augsburg
niederließ", erklärt Professor Dietmar Schiersner, Wissenschaftlicher
Leiter des Fugger-Archivs. Mit 44 Pfennig wurde Hans Fugger 1367 im
Steuerbuch der Stadt verzeichnet, was einem zu besteuerndem Vermögen
von 22 Pfund und damit einer durchaus ansehnlichen Summe entspricht.
Das Steuerbuch mit dem berühmten Eintrag "Fucker advenit" ist heute
noch im Augsburger Stadtarchiv zu sehen.

Die Stadt Augsburg, die Hans Fugger 1367 als Wohnsitz wählte und




die ihm und seinen Nachkommen den idealen Rahmen für ihr
geschäftliches und gesellschaftliches Engagement bot, ist bis heute
geprägt von Bauten, Kunstwerken und natürlich den Stiftungen der
Fugger. Dazu die Senioratsvorsitzende I.E. Maria-Elisabeth Gräfin
Thun-Fugger: "Die Beziehung zwischen Augsburg und Fugger ist höchst
lebendig. Dass jetzt mit einer schönen Feier im Rathaus an die
Anfänge dieser Beziehung erinnert wird, rückt natürlich auch die
Gegenwart und die Zukunft ins Blickfeld. Wir freuen uns darauf, die
Zusammenarbeit der Fuggerschen Stiftungen mit der Stadt Augsburg
weiter zu stärken. Gemeinsame Geschichte stiftet Heimat und
Identität. Dies bauen wir gerne aus, im Sinne unsere Bewohner, der
Augsburger Bürger und natürlich der Besucher aus aller Welt."

Die wichtigsten Stationen aus 650 Jahren kann die Öffentlichkeit
für 14 Tage in einer kleinen Ausstellung anschauen: Eine attraktive
Tafelgalerie mit Bildern und Texten zu "650 Jahren Fugger in
Augsburg" ist ab 17. Oktober im Erdgeschoß des Rathauses aufgebaut
und kann während der Öffnungszeiten des Rathauses ohne Eintritt
besichtigt werden.

Hintergrundinformationen:

Im Jahr 1370 heiratete Hans die Augsburgerin Clara Widolf, wodurch
er das Bürgerrecht erlangte. Hans und Clara wohnten im Haus der
Schwiegervaters und Zunftmeisters Oswald Widolf "unterhalb
Hl.Kreuzer Kloster", also in der Nähe der heutigen "Blauen Kappe".
Das Paar hatte vermutlich zwei Töchter. Nach dem Tod Claras heiratete
Hans 1380 die Webertochter Elisabeth Gfattermann und zog mit ihr in
ein Anwesen "beim Gögginger Tor vor dem Brunnen" (heute
Färbergässchen/Annastraße), das der Schwiegermutter gehörte und nach
deren Tod auf das Ehepaar überging. Elisabeths Vater wurde 1386
Zunftmeister und auch Hans öffneten sich in diesem Jahr weitere
geschäftliche und gesellschaftliche Wege, die er mit Fleiß, Ehrgeiz
und dank hoher Reputation zu nutzen wusste. Hans Fugger wurde
"Zwölfer" der Zunft, also Mitglied des erweiterten Vorstandes und
hatte damit auch einen Sitz im Großen Rat der Stadt Augsburg. Sein
Vermögen wuchs stetig, und er konnte im Januar 1397 für 500
ungarische Gulden das "Haus vom Ror" mitten in der Oberstadt
gegenüber dem Zunfthaus der Weber erwerben (heute kurze
Maximilianstraße beim Judenberg). Damit rückte die Familie für
Jahrzehnte nicht nur räumlich in eine zentrale und angesehene Lage.
Seit seiner Ankunft in Augsburg hatte Hans Fugger sein Vermögen
erheblich vermehrt, 1396 wurde er in den Steuerbüchern mit einem
Vermögen von 1806 Gulden veranschlagt und lag nun an 40. Stelle der
Augsburger Steuerzahler. 1408 starb Hans Fugger und wurde auf dem
Friedhof von St. Moritz begraben. Mit Elisabeth hatte er fünf Söhne,
von denen zwei das Kindes- bzw. Jugendalter überlebten: Andreas
Fugger und Jakob Fugger (der Ältere), die beide das
Goldschmiedehandwerk erlernten und beide später in den elterlichen
Fernhandel mit Tuchen und anderem einstiegen.

Ihre Mutter, Hans' Witwe Elisabeth Gfattermann, hatte dazu beste
Voraussetzungen geschaffen. Sie überlebte Hans um 28 Jahre und mehrte
als aktive Geschäftsfrau in dieser Zeit das Geschäft beträchtlich.
Bis 1434 hatte sie das hinterlassene Vermögen mehr als verdoppelt.
Von 1434 an wurden ihre Söhne Andreas und Jakob gemeinsam mit ihr
steuerlich veranschlagt und nach ihrem Tod 1436 führten die Söhne
zunächst auch die Firma gemeinsam weiter. 1455 trennten sich aber
ihre geschäftlichen Wege. Andreas, Stammvater der Fugger vom Reh,
entwickelte ein zunächst sehr erfolgreiches Geschäft, bevor die Firma
unter seinem Sohn Lukas um das Jahr 1500 in den Bankrott rutschte.
Nachhaltiger war der Erfolg von Jakob Fugger dem Älteren, Stammvater
der Fugger von der Lilie. Auch Jakobs des Älteren Vermögen
entwickelte sich prächtig und wurde nach seinem Tod 1469 ebenfalls
durch eine tüchtige Frau zusammengehalten und mehr als verdoppelt.
Jakobs Witwe Barbara Bäsinger war nicht nur eine großartige
Geschäftsfrau sondern auch Mutter der bis heute wohl bekanntesten
Fuggergeneration. Denn Barbaras und Jakobs des Älteren Kinder und
damit Hans Fuggers Enkel setzten den Aufstieg der Fugger fort und
machten Weltgeschichte - allen voran Jakob Fugger der Reiche.



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Astrid Gabler, Leitung Kommunikation und Programme, Fuggersche
Stiftungen, Mobil: 0170/285 1048

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Datum: 13.10.2017 - 09:00 Uhr
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