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Bundestagswahl: Berliner Statistiker sagen mit Predictive Analytics das tatsächliche Wahlergebnis genauer voraus als führende Meinungsforscher / Kooperation mit Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (FOTO)

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(ots) -
Seit März 2017 veröffentlicht das Berliner Data & Analytics
Unternehmen INWT Statistics auf seinem Blog regelmäßig Prognosen zur
Bundestagswahl 2017 (siehe http://ots.de/cuUkc). Die Statistikprofis
konnten mit ihrem Wahlprognose-Tool das tatsächliche Ergebnis der
Bundestagswahl über Monate hinweg deutlich genauer vorhersagen als
die führenden Meinungsforschungsinstitute mit ihren Sonntagsfragen.
In Bezug auf die Darstellung des tatsächlichen Zweitstimmen-Anteils
und die Wahlbeteiligung stellen die Daten-Analysten nun dem Amt für
Statistik Berlin-Brandenburg im Rahmen einer Kooperation ihre
Expertise zur Verfügung.

Wahlprognose-Tool von INWT Statistics konstant besser als
etablierte Umfrageinstitute

Am Wahlabend gab es nicht nur für die Politiker Gewissheit. Auch
die Statistiker von INWT Statistics fieberten dem Wahlergebnis
entgegen: Würde ihr Wahlprognose-Tool, über das u.a. bereits
Süddeutsche, Welt, Bild, Focus, Tagesspiegel, der RBB und sogar die
New York Times berichteten, dem Realitätstest standhalten? Das
Prognosemodell von INWT gewichtet mittels "Poll Pooling" die
Ergebnisse der Umfrageinstitute, fasst sie zusammen und versieht sie
mit Unsicherheitsintervallen. Auf diese Weise konnte das Modell die
tatsächliche Stimmenverteilung bei der Wahl bereits früh treffend
prognostizieren. Insbesondere sagte das Modell korrekt vorher, dass
der sog. Schulz-Effekt nur ein kurzfristiger Trend ist und Angela
Merkel wahrscheinlich Kanzlerin bleiben würde. Im März
prognostizierte das Prognosemodell rund 28 Prozent für die SPD (siehe
den Artikel der Welt vom 31.03.2017: http://ots.de/pabC2). Zwar wich
dieser Wert um über 7 Prozentpunkte vom tatsächlichen Wahlergebnis
ab. Allerdings war der zeitliche Abstand zur Bundestagswahl und damit
die statistische Unsicherheit noch groß. Und die renommierten




Meinungsforschungsinstitute Allensbach, Emnid, Forsa,
Forschungsgruppe Wahlen, GMS, Infratest dimap und INSA sahen in ihren
Umfragen im gleichen Zeitraum den Stimmanteil der SPD ausschließlich
über der 30-Prozent-Marke. Zeitweilig lagen dort Union und SPD sogar
gleich auf (siehe http://www.wahlrecht.de/umfragen/index.htm). Im
Rückblick zeigt sich beim Vergleich zwischen den Umfrageergebnissen
und dem INWT-Tool: Die Vorhersagen der Datenprofis waren im Mittel
zwischen 5 und 9 Prozent besser als die jeweils aktuellste Umfrage
der Meinungsforscher bzw. das Mittel aus den fünf aktuellsten
Institutsumfragen. "Dank Predictive Analytics sind wir in der Lage
auch langfristige Prognosen zu treffen, die über ein aktuelles
Stimmungsbild, wie sie die Meinungsforschungsinstitute
veröffentlichen, hinausgehen", erläutert Dr. Marcus Groß,
Statistikexperte bei INWT.

Rechnerische Mehrheit für die Große Koalition laut Prognosetool
schon lange sicher

Auch bei den möglichen Regierungskoalitionen erwies sich das
Prognosetool als treffsicher. Im neu gewählten Bundestag besitzen die
folgenden Koalitionen eine rechnerische Mehrheit: Die "GroKo"
(Schwarz-Rot) mit 399 sowie "Jamaika" (Schwarz-Grün-Gelb) mit 393
Sitzen von insgesamt 709 Sitzen. Schwarz-Gelb erhält gemeinsam
lediglich 326 von nötigen 355 Sitzen, Schwarz-Grün schafft es nur auf
313 Sitze, die Ampelkoalition (Rot-Gelb-Grün) auf 300 Sitze,
Rot-Rot-Grün auf 289 Sitze und Rot-Grün auf 220 Sitze. Abseits der
GroKo und Jamaika sind die übrigen Koalitionsoptionen weit entfernt
von einer rechnerischen Mehrheit im Bundestag. Das Wahlprognosemodell
von INWT hat eine rechnerische Mehrheit der Großen Koalition im
Bundestag bereits im März mit einer Wahrscheinlichkeit von über 99
Prozent vorhergesagt. Diese Wahrscheinlichkeit hat sich in den
folgenden sechs Monaten bis zur Wahl kaum verändert. Auch die
Wahrscheinlichkeit für eine rechnerische Mehrheit für Jamaika war
durchgängig hoch und steigerte sich im Verlauf von ca. 50 bis 60
Prozent auf nahezu 100 Prozent vor der Wahl. Die Wahrscheinlichkeiten
für eine schwarz-gelbe oder eine schwarz-grüne Regierungskoalition
rangierten seit März 2017 bei ca. 1 bis 27 Prozent für Schwarz-Gelb
bzw. bei ca. 5 bis 38 Prozent für Schwarz-Grün. Der Ampelkoalition,
Rot-Grün und Rot-Rot-Grün gaben die Predictive Analytics-Experten von
INWT Statistics lediglich in der Hochphase des Schulz-Hypes eine
geringe Chance, zustande zu kommen.

Die Methodik des Wahlprognose-Tools

Hinter den genauen Vorhersagen stehen präzise Berechnungen und vor
allem eine große Menge Daten. Das Prognosemodell von Dr. Marcus Groß
basiert auf aktuellen und historischen Umfrageergebnissen der
gängigen Umfrageinstitute, welche es gewichtet und zusammenfasst. Im
Gegensatz zu den Umfrageinstituten, die lediglich die sogenannte
Sonntagsfrage abdecken, prognostiziert INWT Statistics die
Stimmenanteile zum Zeitpunkt der tatsächlichen Bundestagswahl.
Ebenfalls in Abgrenzung zu den Umfrageinstituten und im Einklang mit
statistischen Best-Practice-Prinzipien sind die Prognosen von INWT
Statistics versehen mit Unsicherheitsintervallen. Und INWT ging noch
weiter: Durch eine 100.000-malige Simulation der Zusammensetzung des
Bundestags berechneten die Statistiker Wahrscheinlichkeiten für das
Eintreten von bestimmten Ereignissen. Solche Ereignisse können das
Zustandekommen einer bestimmten Koalition oder etwa der Einzug von
AfD oder FDP in den Bundestag sein. Auch hier erwiesen sich die
Vorhersagen der Daten-Profis als treffend: Schon im März bezifferte
INWT die Chance bei der AfD auf nahezu 100 Prozent und bei der FDP
auf über 65 Prozent, in den Bundestag einzuziehen.

Verbesserungspotential: Spätentscheider und Unsicherheitsintervall

Die Abweichungen des Prognosemodells der Statistikexperten von den
tatsächlichen Wahlergebnissen lassen sich übrigens hauptsächlich
durch Spätentscheider erklären. Auch Personen, die in den Umfragen
zwar eine Parteipräferenz angegeben, dann aber nicht gewählt haben,
trugen zu den Abweichungen bei. Verbesserungspotential sieht INWT in
der Wahl der Unsicherheitsintervalle. Da die Zustimmung der Wähler
über die Zeit hinweg zwischen den Parteien unterschiedlich stark
schwankt, sollten diese Unterschiede berücksichtigt werden.
Beispielsweise veränderte sich die AfD während des Wahlkampfs
deutlich stärker in der Wählergunst als etwa die Linke. "Wir würden
aus heutiger Sicht 90-Prozent-Intervalle statt der verwendeten
80-Prozent-Intervalle berechnen und kommunizieren", erklärt
Statistiker Groß. "Es ist naturgemäß nicht möglich, Intervalle
anzugeben, innerhalb derer eine Partei sicher liegen wird. Bei sechs
Parteien und Unsicherheitsintervallen von 80 Prozent würde man
allerdings erwarten, dass die Stimmanteile von ein bis zwei Parteien
außerhalb der prognostizierten Intervalle liegen. Dies erscheint uns
retrospektiv etwas zu viel", erläutert Groß. Durch diese
Verbesserungen hoffen die Statistiker in Zukunft noch verlässlichere
Angaben zu möglichen Wahlausgängen treffen zu können.

Berliner Statistiker kooperieren mit dem Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg

Neuland beschreitet INWT Statistics nun auch bei der Darstellung
der Wahlergebnisse. Gemeinsam mit dem Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg und der Freien Universität Berlin haben die
Datenanalyseexperten ein Visualisierungs-Tool entwickelt, mit dem die
Wahlbeteiligung und die Zweitstimmenanteile der jeweiligen Parteien
in Berlin kartografisch dargestellt werden können. Dabei brechen sie
die herkömmliche Art der Visualisierung auf (sogenannte
Choroplethenkarten): Zuvor ließen sich Wahlbeteiligung und
Stimmenanteile lediglich für starre Wahlgebiete auf Basis künstlicher
Verwaltungsgrenzen darstellen. INWT Statistics und die Freie
Universität Berlin haben als neue dynamische Darstellungsform
sogenannte Kerndichtekarten entwickelt. Diese ermöglichen eine
detailliertere punktgenaue Darstellung der Wahlbeteiligung und
Zweitstimmenanteile. Die ausführliche Aufbereitung der Ergebnisse der
Bundestagswahl 2017 mit Hilfe des Visualisierungs-Tools wird im Laufe
des Oktobers in der "statistik", der Zeitschrift des Amts für
Statistik Berlin-Brandenburg, veröffentlicht. "Wir freuen uns das Amt
für Statistik Berlin-Brandenburg mit unserer Expertise bei der
Analyse der Wahlergebnisse unterstützen zu können", sagt Dr. Amit
Ghosh, Geschäftsführer von INWT Statistics.

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Wie geht es weiter?

INWT ist viel daran gelegen, das Verständnis von Prognosen als das
zu fördern, was sie wirklich sind: nämlich
Wahrscheinlichkeitsaussagen. "Wir sind glücklich und auch ein
bisschen stolz, mit Predictive Analytics eine recht genaue Vorhersage
des Wahlergebnisses erstellt zu haben. Als politisch interessiertes
Team war es für uns sehr spannend, die Debatte im Vorfeld der
Bundestagswahl 2017 aktiv mitzugestalten", sagt Ghosh. "Wir freuen
uns auf zukünftige Gelegenheiten, mit unserer Expertise in Data &
Analytics Themen des gesellschaftlichen und politischen Lebens zu
analysieren und am Diskurs darüber teilzunehmen", so Ghosh.

INWT Statistics ist ein auf die Themen Data & Analytics
fokussierter Dienstleister. Das Unternehmen wurde 2011 als
Ausgründung der Statistischen Beratungseinheit der Freien Universität
Berlin gegründet. Seitdem unterstützt der Berliner
Datenanalyse-Spezialist Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen dabei,
ihre wertvollen Daten gewinnbringend zu nutzen. INWT Statistics ist
eines der ersten spezialisierten Unternehmen für Data Science und
Predictive Analytics in Deutschland. Die Entwickler und Berater
verstehen sich als Pioniere und Überzeugungstäter: Alle vereint der
Anspruch, die Welt für die Kunden einfacher und verständlicher zu
machen. Hinter INWT Statistics steht ein breit aufgestelltes,
hochspezialisiertes und leidenschaftlich arbeitendes Team. Die
Mitarbeiter kombinieren langjährige praktische Statistikkompetenz mit
den neuesten wissenschaftlichen Ansätzen aus Informatik, Psychologie,
Physik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaft.



Pressekontakt:
INWT Statistics GmbH
Verena Pflieger
Meisenbach Höfe, Aufgang 3A
Hauptstraße 8
10827 Berlin
Fon: 030-609857993
Fax: 030-609857998
E-Mail: presse(at)inwt-statistics.de

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