PresseKat - Wie war das früher mit der Liebe auf dem Land? / SWR Dokumentarfilm "Liebe auf dem Land: Erinn

Wie war das früher mit der Liebe auf dem Land? / SWR Dokumentarfilm "Liebe auf dem Land: Erinnerungen ans Dorfleben im Südwesten" / Sonntag, 1. Oktober 2017, 20:15 Uhr, SWR Fernsehen (FOTO)

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(ots) -
Wie lernten sich früher auf dem Dorf zukünftige Ehepartner kennen,
als es noch keine Disco oder das Internet gab? Wie wurden Hochzeiten
gefeiert? Und wie war es, wenn eine ledige Frau ein Kind gebar? Die
SWR Autoren Nicola Haenchen, Elmar Babst und Holger Wienpahl
beantworten diese und weitere Fragen in der 90-minütigen
Dokumentation "Liebe auf dem Land: Erinnerungen ans Dorfleben im
Südwesten". Schwarz-weiß-Aufnahmen und historisches Archivmaterial
ergänzen die Erzählungen und Bilder von heute. Zu sehen am Sonntag,
1. Oktober 2017 um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen.

Partnerwahl früher

Früher galten auf dem Land meist sehr viel strengere Regeln als
heute. Zeitzeugen berichten, wie sie ihre erste große Liebe auf dem
Dorffest fanden. Kirchweih, Jahrmärkte oder traditionelle Feste waren
die Höhepunkte im Jahr und galten als Heiratsbörsen. Ursula Müller
und Sigrun Immle haben ihre Männer beim Onolzheimer Hammeltanz
kennengelernt. In der Nachkriegszeit des letzten Jahrhunderts kam
auch die Mode der Tanzschule in den kleinen Orten an. Bärbel Moser
aus Landau erinnert sich, wie Tanzlehrer mit Fahrrad und Grammofon
auf dem Gepäckträger in die Dörfer fuhren und Tanzmusik mitbrachten.

Hausierer als Liebesboten

Auf entlegenen Schwarzwaldhöfen gab es wenig Gelegenheit, den
passenden Partner zu finden, hier verkuppelten Handwerker,
Uhrenträger oder Hausierer so manches Paar. Sie kamen als einzige
regelmäßig auf die verschiedenen Höfe und gaben Informationen über
heiratsfähige Söhne und Töchter und deren Besitz weiter. Öffentliche
Hochzeiten boten ebenfalls Gelegenheiten, anzubandeln. "Eine Hochzeit
gibt die nächste" war das Sprichwort, denn die Ledigen gingen im
Brautzug paarweise hinter dem Brautpaar in die Kirche und blieben
auch beim Essen und Tanz beieinander. Pech, wer wegen eines




Trauerfalls in der Familie ein Jahr lang nicht tanzen durfte. Die
Kirche hatte in der Dorfgemeinschaft in Liebesdingen generell ein
wichtiges Wort mitzureden. In erzkonservativen Landstrichen wurden
Frauen geächtet, wenn sie bei der Eheschließung schwanger waren. Sie
mussten ein schwarzes Brautkleid tragen, wie Pfarrer Norbert Kaiser
aus Hettenleidelheim schildert.

Liebe oder Geld? Schmetterlinge im Bauch und große Gefühle gab es
damals auch. Oft aber ging es ums Geld oder ums blanke Ãœberleben.
Agnes Sester aus dem Kinzigtal hat miterlebt, wie die Eltern das
Sagen hatten, wer als Zukünftiger in Frage kam. Wer als Mann keinen
Hof hatte und kein Handwerk ausübte, konnte nicht heiraten. Und wer
ledig blieb, musste als Magd oder Knecht arbeiten. Die Liebe der
Eltern zu den Kindern trug mitunter harte Züge. Babys wurden sogar
"verschenkt", weil das Geld in den armen Landstrichen nicht reichte,
um alle am Tisch satt zu kriegen. Ein Schicksal, dem Andreas Mohl aus
Gillenfeld/Eifel ausgeliefert war. Auch Kinder von deutschen Frauen
und farbigen amerikanischen Soldaten, sogenannte GI-Babys,
durchliefen häufig ein Martyrium. Wer anders aussah, wurde gehänselt,
wie Charles Böß aus Worms das als Kind erlebte.

Sendereihe "Geschichte im Südwesten" "Liebe auf dem Land:
Erinnerungen ans Dorfleben im Südwesten" gehört zur Sendereihe
"Geschichte im Südwesten" und widmet sich den Fragen: Wie haben die
Menschen früher im Südwesten gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? In einer
Mischung von Zeitzeugenerzählungen, heutigen Landschaftsaufnahmen und
historischem Filmmaterial entsteht ein bunter Bilderbogen über das
Leben früher. Es sind Geschichten aus einer scheinbar anderen Welt
und doch Erinnerungen, die gar nicht so lange her sind.

Sendung:

"Liebe auf dem Land: Erinnerungen ans Dorfleben im Südwesten" am
Sonntag, 1. Oktober 2017, 20:15 Uhr, SWR Fernsehen. Fotos über
www.ARD-foto.de Pressekontakt: Daniela Kress, Tel. 07221 929 23800,
Daniela.Kress(at)SWR.de

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Datum: 26.09.2017 - 10:11 Uhr
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