PresseKat - Devon trifft auf Design: Die Geschichte des Schiefers - Aus den Tiefen der Erde auf die Dächer der

Devon trifft auf Design: Die Geschichte des Schiefers - Aus den Tiefen der Erde auf die Dächer der Welt

ID: 1532808

(ots) - Das ist "Made in Germany" im ursprünglichsten Sinn:
Blaugrauer Moselschiefer gehört zu den ältesten deutschen
Naturprodukten. Er entstand vor rund 400 Millionen Jahren in der
Eifel, als weite Teile des Kontinents noch ein Meer waren.
Tonschlamm, von der Last des Wassers zu Tonstein hoch verdichtet und
später durch Verschiebungen an die Erdoberfläche gepresst, ist die
natürliche Grundsubstanz des Schiefers. Bei Neubau und Sanierung
gehört der feine wie harte Naturstein heute zu den aktuellen
Trendprodukten.

Das Urgestein kommt in Europa, Amerika und Asien vor - doch mit
die anerkannt weltbesten Qualitäten schlummern am linken Ufer der
Mosel: Rund um die Eifelstadt Mayen wird heute mit modernster Technik
der Moselschiefer bergfeucht aus fast 400 Metern Tiefe ans
Tageslicht geholt, perfekt gespalten und in Form gebracht für ein
weiteres langes Leben auf dem Dach. Dazwischen liegen Millionen Jahre
der Reife - und mehr als 2000 Jahre Handwerkstradition. Denn schon
die Römer entdeckten den Schatz vor ihrer Haustür an der Mosel: Sie
spalteten den Stein und legten ihn als Schutz vor Wind und Wetter auf
ihre prachtvollen Häuser. Von Mayen aus transportierten sie Schiefer
sogar bis nach Xanten am Niederrhein, einer ihrer größten
Garnisonsstädte.

225 Jahre Schiefertradition

Deutsche Schiefergeschichte ist eng verbunden mit dem Namen
Rathscheck. 1793 begann Johann Baptist Rathscheck, Sohn eines
böhmischen Immigranten, mit dem Schieferabbau in Mayen, 1904
übernahmen die heutigen Besitzer das Unternehmen. Rathscheck Schiefer
gehört zum Neusser Familienkonzern Wilh. Werhahn KG und ist im 21.
Jahrhundert eines der führenden Schieferunternehmen der Welt.

Ökologie, Haltbarkeit, Solidität und Zuverlässigkeit zeichnen
Schiefer aus. Und das wissen auch moderne Gestalter: Sie greifen bei




kubischen Gebäuden aus Stahl und Glas genauso gerne auf Schiefer als
Fassadenbekleidung zurück wie die Designer verspielter und
urgemütlicher Landhaus-Dächer. Gerade Linien und natürliche
Farbnuancen des Urgesteins sind in Kombination mit anderen Baustoffen
aus der Natur, wie Holz oder anderen Gesteinen, hochaktuell. Rund 2,7
Millionen Quadratmeter Schiefer werden pro Jahr in Deutschland
eingedeckt, Tendenz: steigend.

Doch Schiefer ist nicht gleich Schiefer. Es gibt zahlreiche
Prüfmethoden, aber sein letztes Geheimnis hat das robuste wie seidig
schimmernde Gestein nicht preisgegeben. Allein der Entstehungsprozess
und die Besonderheiten der jeweiligen Vorkommen sind eine
Wissenschaft für sich. Nur der Fachmann kann aus der Vielfalt
einzelner Prüfdaten Rückschlüsse ziehen. Deshalb bleibt der
Schieferkauf Vertrauenssache. Aber: Made in Mayen zahlt sich auch
beim Schiefer aus. Der Schiefer aus der Eifel ist weltweit ein
Marken- und Gütezeichen.

Im Bauch der Eifel

Um den hochwertigen Moselschiefer aus der Unter-Devon-Zeit
abzubauen, geht es tief in den Bauch der Eifel. Im Bergwerk
Katzenberg heißt es bis heute: Glückauf zur Fahrt abwärts! Ein
Förderkorb rauscht 220 Meter ins Innere der Erde - zu den
Arbeitsplätzen von qualifizierten Fachleuten aus mehr als 30 Berufen.
Ãœber 30 Kilometer lange unterirdische Stollen und Strecken verbinden
auf zehn Sohlen mächtige Schieferlager - die Neuerschließungen liegen
fast 400 Meter tief. Modernste Computer- und Schneidetechnik helfen
heute, den wertvollen Stein trotz aufwändiger Bearbeitung zu
konkurrenzfähigen Preisen anzubieten.

Mit gewaltigen Diamantsägen werden untertage große Quader aus dem
feuchten Berg gelöst und über Loren und Aufzüge ans Tageslicht
gebracht. In der Rathscheck-Manufaktur vollzieht sich weitgehend in
Handarbeit die Verwandlung vom tonnenschweren Brocken zum fünf
Millimeter starken Deckstein: Denn Schiefer ist spaltbar - wenn man
weiß, wie. Mit Hammer und Spalteisen teilen geübte Hände einen
Schieferblock so schnell wie mancher Konditor eine Sahnetorte. Der
Zurichter bringt die Steine schließlich auf das gewünschte Maß und
stanzt Löcher für die Dachnägel ein, bevor es sauber beschriftet und
in Holzkisten verpackt zur Reise auf Dächer und Fassaden geht.

Schiefer - der Stein für ein langes Leben

Als Naturprodukt besteht Moselschiefer aus unbedenklichen
Inhaltsstoffen. Er wird nur ein einziges Mal bearbeitet, benötigt
keine besondere Pflege und hält trotzdem ein Leben lang. Dabei
erfordern die Klimaverhältnisse Mitteleuropas mit ihren schnellen
Wechseln zwischen Hitze und Kälte einen hohen Dichtigkeitsgrad mit
geringer Porosität und einer damit verbundenen minimalen
Wasseraufnahme.

"Schiefer muss frei sein von Fremdeinschlüssen, wie körnigen
Schwefelkiesen, sonst hält er den europäischen Umweltbedingungen kaum
Stand," wissen Fachleute wie Andreas Jäger, der in der
Geschäftsleitung von Rathscheck Schiefer für die eigenen Vorkommen
und Produktionsstätten in Deutschland und Spanien zuständig ist.
Chemische Angriffe auf Dach und Fassade werden durch
Umweltbelastungen durch Schwefeloxid, Kohlendioxid und Stickoxide
verursacht - doch Langzeit-Erfahrungen zeigen: Hochwertiger Schiefer
hält für Generationen dicht. Bei ihm gibt es selbst nach der
Nutzungsdauer, die bei über 100 Jahren liegen kann, keinerlei
Entsorgungsprobleme wie bei manchen Industrieprodukten.
Schiefersplitt und Schiefermehl können als Bodenverbesserer im Garten
verwendet werden oder sorgen als Abdeckmaterial für modern gestaltete
Vorgärten.

Beim Preis für ein Schieferdach kommt es vor allem auf die
Verlegetechnik an. "Das deutsche Dachdeckerhandwerk kann auf eine
Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken. Und es kann auf eine fast
künstlerische Handwerksfähigkeit stolz sein", betont Frank Rummel, in
der Rathscheck Geschäftsleitung unter anderem verantwortlich für den
Vertrieb. So gelten die Altdeutsche Deckung und die Wilde Deckung aus
Moselschiefer bis heute als hohe Kunst am Dach. Sie entsteht aus der
Kombination von Schiefer und höchstem handwerklichem Geschick des
Schieferdeckers. Die Altdeutsche Deckung aus Moselschiefer wird
deshalb auch die Königin der Deckarten genannt. Ihre unterschiedlich
großen Steine krönen Burgtürme, Klöster und Schlösser - und geben
Landhäusern eine besonders edle Note.

Klassiker in neuen Formaten

Neben den Klassikern, die im Mittelalter ihre Blütezeit erlebten,
sorgen heute neu entwickelte Formate und moderne Techniken für
design-orientierte und dennoch preisgünstige Alternativen bei hoher
Qualität. Bei der Universal- oder Bogenschnitt-Deckung kommen
gleichgroße Steine aus der Serienfertigung zum Einsatz, die auf dem
Dach einfacher und schneller zu verlegen sind. Rechteckige Formate
in verschiedenen Größen sorgen für Aufsehen an modernen Fassaden und
stylischen Dächern. Und sie erobern als großformatige Fliesen Böden
und Bäder. Neue Designs, Investitionen in modernste
Verarbeitungstechnik und die Zusammenarbeit mit kreativen Architekten
"haben das Material Schiefer aus der historischen Ecke geholt",
freuen sich die beiden Geschäftsleiter über den anhaltenden Trend zu
natürlichen und zeitlosen Baumaterialien.

Schiefer aus dem "Golenden Tal"

Tradition und Moderne treffen sich nicht nur beim Design der
Steine, sondern auch in der Produktion. Im nordspanischen Galicien
finden sich die weltweit umfangreichsten Schiefervorkommen - und
Produktionsbetriebe, die zu den modernsten der Welt gehören. Im
"Goldenen Tal" ( Valdeorras) hat sich Rathscheck Schiefer in den
vergangenen zehn Jahren hochwertige eigene Ressourcen gesichert und
in moderne Produktionsprozesse investiert. Während in Deutschland das
edle dunkle Gestein aufwändig durch das Stollensystem aus den Tiefen
der Erde geholt werden muss liegen die Schiefervorkommen im
spanischen Norden leichter zugänglich unmittelbar unter der
Erdoberfläche. In gewaltigen Blöcken wird der Schiefer aus den
Gesteinsschichten gesägt und zu nahegelegen Werkhallen gebracht, wo
im Zusammenspiel von geübter Menschhand und computergesteuerter Säge-
und Spalttechnik klein- wie großformatige Schieferplatten und
Decksteine für die unterschiedlichsten Anwendungen entstehen.

Wie Schiefer entstand: Zurück in die Urzeit

Gemeinsam ist den Vorkommen ihre Entstehungsgeschichte: Vor rund
350 bis 400 Millionen Jahre setzte sich auf dem Grund der Meere
feinster Tonschlamm ab. Durch den gewaltigen Druck des Wassers
entstand daraus im Laufe der Jahrmillionen Tongestein. Gewaltige
Gebirgsbildungsprozesse - man könnte auch sagen, Erdverschiebungen -
sorgten dafür, dass die Tonsteinschichten durch seitlichen Druck
regelrecht gefaltet wurden. Dabei kristallisierten die ursprünglichen
Tonminerale unter der gewaltigen Hitze des Drucks zu
plättchenförmigen Mineralien, dem so genannten Glimmer. So wurde dem
ursprünglichen Tongestein eine neue Struktur gegeben: Die
Schieferung. Sie verlieh dem Gestein einen seidigen Glanz, machte es
problemlos in der Längsrichtung spaltbar - und gab ganzen Regionen
ihren Namen: Schiefergebirge. Wer heute zu Bergtouren aufbricht,
wandert über den Meeresgrund der Urzeit. Überall auf der Welt gibt es
Schiefervorkommen - aber nur die wenigsten eignen sich tatsächlich
für den Einsatz am Bau. Denn über weite Strecken bestanden die
Meeresablagerungen nicht nur aus reinem Tonschlick, sondern über
Flüsse wurden auch Erze und andere Partikel eingeschwemmt: "In
Kontakt mit Luft und Wasser könnten diese Steine rosten", erklärt der
Geologe.

Auserlesene Steine

Was als Schiefer für Dach und Fassade verwendet werden kann, muss
daher besonders rein sein - und dieser reine Schiefer findet sich
sowohl in wenigen Regionen Nordspaniens als auch in der Eifel. "Aber
selbst dort längst nicht überall," schränkt Schiefer-Experte Andreas
Jäger ein. Das Geheimnis besonders hoher Schieferqualität ist
vielschichtig: Die jeweiligen Lagerstätten werden vor der
Erschließung intensiv geologisch untersucht, durch Einschlüsse
verunreinigte Gesteinsschichten bleiben schon beim Abbau aussen vor -
und vor der Weiterbearbeitung erfolgt Stein für Stein eine
Qualitätsüberprüfung: "Bei uns kommen nur die Besten in den Verkauf",
erklärt Andreas Jäger. Die besondere Selektion führt zu einer
ausserordentlichen Qualität und trägt in großem Umfang dazu bei, das
der Schiefer über viele Jahrzehnte sein edles Aussehen und seine
sichere Funktion behält.

Kultgestein der Eiszeitjäger

Bau-Geschichte schrieb Schiefer schon bei den ersten Siedlern
zwischen Mosel und Rhein: Die Eiszeitjäger legten vor rund 15 500
Jahren ihre Küchenfußböden damit aus - und sie nutzten Schiefer als
Zeichenmaterial und zur Schmuckherstellung. Bestens erhaltene
Exponate fanden Forscher bei Ausgrabungen im Neuwieder Becken. Die
schönsten Schmuckstücke, Zeichnungen - und eine nachgebaute Küche -
sind heute in Neuwied-Monrepos zu sehen, wo die Evolutionsgeschichte
der Menschheit plastisch vorgestellt wird.

Viele tausend Jahre nach den Steinzeitmenschen kamen die Römer in
die Eifel - und entdeckten ebenfalls den spaltsparen Stein als
Premium-Baustoff für Dächer und Böden. Um 1150 erwähnte Hildegard von
Bingen erstmals Steine und Schieferplatten, mit denen Häuser gedeckt
wurden. Das Bild historischer Stadtkerne und alter Gemeinden ist
geprägt von Schieferdächern mit Altdeutscher Deckung. Im Mittelalter
entwickelte sich Schiefer zum bevorzugten Bedachungsmaterial,
begnadete Handwerker schufen damit verspielte Dächer für die
Ewigkeit. Historische Gebäude links und rechts der Mosel mussten erst
nach über 250 Jahren neu gedeckt werden. Nicht, weil der Schiefer
unter dem Zahn der Zeit gelitten hätte, sondern weil die
Befestigungsnägel verrostet waren.

"Moselschiefer" ist seit langem der Inbegriff für erste Wahl - und
ziert bis heute bekannte Burgen, bedeutende Klöster und
hochherschaftliche Schlösser. Was aber die wenigsten wissen:
Moselschiefer kommt nicht unmittelbar von der Mosel, sondern aus der
Eifel. Seinen Namen trägt er, weil er schon früh ein Exportschlager
war: Ãœber holprige Pfade wurde der Schiefer aus Mayen bereits Mitte
des 19. Jahrhunderts erst mit Pferdefuhrwerken ans Moselufer gebracht
- und danach mit Frachtkähnen bis an den Niederrhein, in die
Niederlande und nach Niederbayern transportiert. Für die Empfänger
war er daher der "Schiefer von der Mosel". Als Moselschiefer wurde er
zum internationalen Qualitätsbegriff.

Als nach den Krisen- und Kriegszeiten in Deutschland Mitte der
50er Jahre der Wiederaufbau begann, erlebte der Schiefer seine
schwärzeste Zeit: In vielen Schieferbergwerken in Deutschland ging
das Licht aus, weil die Produktion mit veralteter Technik unrentabel
war - und dem Schiefer nachempfundene Kunstprodukte als preiswerte
Massenware den Markt eroberten.

Mit steigendem Gesundheitsbewußtsein begann in den 80er Jahren der
Wiederaufstieg des Schiefers. Der Naturstein erlebt bis heute eine
Renaissance - bei der Sanierung wie beim Neubau. Kalkulieren
preisbewußte Bauherren mit der Langlebigkeit eines Schieferdaches ist
der Naturstein häufig sogar die günstigere Alternative zu anderen
Materialien für Dach und Fassade. Nach Langzeit-Berechnungen des
Bundes Technischer Experten (BTE) hält ein Schieferdach beinahe
doppelt so lange wie beispielsweise ein Aluminium- oder
Faserzementdach.

Infos und kostenlose Bauherrenberatung: Rathscheck Schiefer,
Postfach 1752, 56707 Mayen, Telefon: 02651/955110, Internet:
www.schiefer.de

Hinweis für Redaktionen: Weitere Texte und eine große Auswahl an
Pressefotos zum Thema Schiefer auf www.bautipp.net



Pressekontakt:
Rathscheck Schiefer, Dirk Ackermann, Tel. 02651 955-0 oder Uwe
Schöllkopf, Tel. 02631 9996-0

Original-Content von: Rathscheck Schiefer, übermittelt durch news aktuell


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Gesunder Rasen bis ins Frühjahr Unser Tipp für Eigentümer
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 22.09.2017 - 10:01 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1532808
Anzahl Zeichen: 15299

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Mayen.



Kategorie:

Bau & Immobilien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Devon trifft auf Design: Die Geschichte des Schiefers - Aus den Tiefen der Erde auf die Dächer der Welt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Rathscheck Schiefer (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Generation Sanierung: Asbest - die schlummernde Altlast ...

Zehntausende Bauherren holt jetzt die Vergangenheit ein: Wer in den 60er, 70er und bis in die 90er Jahre in bester Absicht sein Haus mit asbesthaltigen Faserzementplatten gedeckt hat, steht zu Beginn des Rentenalters oder bei der Ãœbertragung auf die ...

Schutz und Schönheit aus den Tiefen der Erde ...

Ob Kaminbekleidungen, Gauben, Giebel, Attiken oder Ortgänge - ganz oben auf dem Haus sind Baumaterialen den höchsten Beanspruchungen durch Regen, Schnee und Wind ausgesetzt. Klassische wie neue moderne Schieferformate verbinden auch auf kleinen Flà ...

Asbest: Die fünf wichtigsten Antworten für Sanierer ...

Für Tausende Bauherren birgt die Sanierung eines Hauses aus den Wirtschaftswunderjahren oft eine böse Überraschung: Auf dem Dach, in der Wärmedämmung und in Bodenbelägen schlummern giftige Asbestfasern. "Niemand sollte ohne Rat vom Fachman ...

Alle Meldungen von Rathscheck Schiefer