PresseKat - Schnell und unbürokratisch: DBU-Integrationsprojekte im Umweltschutz greifen (FOTO)

Schnell und unbürokratisch: DBU-Integrationsprojekte im Umweltschutz greifen (FOTO)

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(ots) -
Deutsche Bundesstiftung Umwelt stellte Jahresbericht 2016 vor -
184 Projekte mit 51,1 Millionen Euro gefördert

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert schnell und
unbürokratisch Integrationsprojekte für geflüchtete Menschen im
Natur- und Umweltschutz. "Wir haben als schnelle Reaktion auf die
dramatische Situation der Geflüchteten in einem Sonderprogramm 2,5
Millionen Euro für 55 Projekte in ganz Deutschland in die Hand
genommen. Und dieses Programm wirkt", teilte Prof. Dr. Werner
Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär, heute bei der
Jahrespressekonferenz mit. Verbunden mit der Vorstellung des
Sonderprogramms wurde die Jahresbilanz 2016 der Stiftung präsentiert.
Sie förderte im Vorjahr 184 Projekte (2015: 247) und bewilligte dafür
51,1 Millionen Euro (49,4).

18 Projekte im Rahmen des Sonderprogramms abgeschlossen

Umweltengagement könne nach Darstellung der DBU einen wichtigen
Beitrag sowohl zur nachhaltigen Bekämpfung von Fluchtursachen als
auch zur Integration geflüchteter Menschen in Deutschland leisten. Es
sei dabei ein besonderes Anliegen der Stiftung, gezielt auch
Kooperationsvorhaben von Umwelt- und Sozialverbänden zu unterstützen.
Von den seit 2015 insgesamt 55 bewilligten Projekten des
Sonderprogramms "Umwelt und Geflüchtete", das von der
DBU-Kuratoriumsvorsitzenden und parlamentarischen Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, initiiert worden
sei, sind bisher 18 Vorhaben abgeschlossen. Das betrifft
ausschließlich kleine Projekte der Umweltbildung, die höchstens mit
10.000 Euro finanziert wurden und maximal zwölf Monate andauerten.
"Das Umsetzen der Vorhaben war erfolgreich oder ist auf einem guten
Wege", machte Wahmhoff deutlich.

Umweltschutz als Chance zur Integration in Gesellschaft und




Arbeitsmarkt

Beachtenswert sei etwa das in Osnabrück durchgeführte
Kooperationsprojekt "Berufsqualifizierende Umweltbildung für
Flüchtlinge als neuer Weg der Integration" mit der MÖWE gGmbH als
Projektpartner, erläuterte DBU-Abteilungsleiter Dr. Ulrich Witte. Die
Gesellschaft verkauft traditionell gebrauchte und gespendete Möbel
sowie Kleidung aus zweiter Hand und trägt somit zur Weiterverwendung
gebrauchter Materialen bei. Zudem werden unter anderem auch Fahrräder
zur weiteren Nutzung repariert. Damit leistet die MÖWE gGmbH einen
Beitrag zu mehr Ressourcenschonung. Im Projekt wurden 14 Flüchtlinge
im Alter von 21 bis 52 Jahre in die täglichen Aufgaben des
MÖWE-Alltags einbezogen: Das Ausbauen, Demontieren und Abholen von
gebrauchten Artikeln hat ihnen nach Darstellung der DBU gezeigt, wie
praktizierter Umweltschutz gelebt werden kann und wie gebrauchte
Gegenstände weiter oder auch anders verwendet werden können.
Gleichzeitig besuchten die Teilnehmer, die aus den Ländern Sudan,
Gabun, Burundi, Somalia, Mosambik und Syrien kamen, verschiedene
externe Deutschkurse. Acht der teilgenommenen Geflüchteten begannen
nach der Projektlaufzeit Praktika. Davon konnten vier eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, während ein
Geflüchteter eine Ausbildung beginnen konnte.

Naturerlebnis als Brücke zur Überwindung der Sprachbarriere

"Besonders bewährt haben sich bei der Integration von Geflüchteten
die Naturthemen", stellte Wahmhoff heraus. "Beim aktiven Gärtnern
oder Naturerleben mit Kindern zum Beispiel steht das 'Tun' im
Vordergrund, so dass die Sprachbarriere da nicht wichtig ist. Vieles
lässt sich da auch ohne Worte vermitteln." Über das "Tun" ließen sich
die Menschen mitnehmen und motivieren. Das wiederum gelte nicht nur
für Geflüchtete, sondern auch für andere sonst schwer erreichbare
Gruppen. "Hier zeigt sich die Ãœbertragbarkeit der Projekte ganz
deutlich", unterstrich Wahmhoff deren Modellcharakter. Gutes Beispiel
sei etwa das Osnabrücker Projekt "Querbeet" - Die Verknüpfung von
Umweltbildung und Flüchtlingsintegration in Kooperation mit dem
Kleingartenverein "Deutsche Scholle". Zusammen mit dem
Kinderhilfswerk terre des hommes und der Kinder- und Jugendhilfe
"Outlaw" stellen die Deutsche Scholle und der Kleingärtnerverein Süd
im Rahmen dieses Projekts seit Februar 2016 insgesamt fünf
Schrebergärten für Flüchtlingsfamilien zur Verfügung. Die Gärten
bieten nicht nur einen interkulturellen Austausch, sondern werden als
ungezwungene Kontaktmöglichkeit und Rückzugsorte erlebt, wo die
deutsche Sprache erlernt und man sich mit umweltfreundlichem Gärtnern
sinnvoll beschäftigen kann, unterstrich Witte.

Stipendien für Geflüchtete: 255.000 Euro

Im Rahmen des Sonderprogramms "Umwelt und Geflüchtete" hat die DBU
ergänzend zu ihrem eigentlichen Stipendienprogramm auch 14 Stipendien
für junge geflüchtete Hochschulabsolventen vergeben, die ihre
berufliche Qualifikation verbessern und Erfahrungen im Umwelt- und
Naturschutz erlangen sollten. Dafür allein wurden im Rahmen des
Sonderprogramms 255.000 Euro bereitgestellt. Wahmhoff: "Fast alle
arbeiten in sehr zukunftsweisenden Projekten mit und erleben ihre
Tätigkeit in Zusammenarbeit mit Kollegen nach ihrer Flucht erstmals
als sinnstiftend und als positiven Ausgangspunkt für eine berufliche
Weiterentwicklung und einen Arbeitsplatz zunächst in Deutschland."
Alle Stipendiaten hätten aber das Ziel geäußert, später in ihr
Heimatland zurückzugehen und die hier erlangten Kenntnisse und
Erfahrungen beim Wiederaufbau einzubringen.

Naturerbe-Flächen übernommen mit Schwerpunkt im Westen

Als "Meilenstein für den Naturschutz", erinnerte Wahmhoff, seien
2016 im Rahmen einer dritten Tranche weitere 9.000 Hektar auf 23
Flächen an die DBU-Tochter, das DBU-Naturerbe, übertragen worden.
Damit trage die DBU als Treuhänderin nun Verantwortung für insgesamt
70 ehemals militärisch genutzte Flächen mit 69.000 Hektar, auf denen
offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder
möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung
überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und
Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten
werden sollen. Aus dieser Flächenkulisse ergebe sich erstmals auch
ein Naturschutzschwerpunkt im Westen.

Stabile Erträge trotz Niedrigzinsphase

Auf die Finanzsituation der DBU ging Michael Dittrich,
Abteilungsleiter Verwaltung und Finanzen, ein: "Die DBU erzielte 2016
trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase stabile Erträge." So belief
sich der Gewinn aus der Vermögensanlage 2016 auf 103,5 Millionen Euro
(2015: 103,7). Nach Abzug der Verwaltungsaufwendungen betrug das
Jahresergebnis 95,6 Millionen Euro (96,1). "Einen risikolosen Zins
gibt es praktisch nicht mehr, dennoch gelingt es uns weiterhin, durch
eine breite Streuung des Kapitals ausreichende Erträge zu
erwirtschaften. Wir planen auch in den nächsten fünf Jahren, jeweils
über 50 Millionen Euro für den Stiftungszweck bereitzustellen und
bleiben damit ein verlässlicher Fördermittelgeber", erklärte der
DBU-Finanzchef. Dem Stiftungskapital wurde eine Rücklage von 36
Millionen Euro zugeführt. Es beträgt damit jetzt 2,19 Milliarden Euro
(2015: 2,15). "Der inflationsbereinigte Kapitalerhalt ist damit
sichergestellt, auch wenn wir für das laufende Jahr mit einer
anziehenden Inflationsrate rechnen", sagte Dittrich.

Insgesamt 1,7 Milliarden in innovativen Umweltschutz investiert

Insgesamt gingen im Vorjahr bei der DBU 722 Anträge und
Projektskizzen ein (2015: 675). Die Bewilligungssumme stieg mit 51,1
Millionen Euro gegenüber 2015 (49,4) leicht an. 184 Projekte (247)
wurden gefördert. Damit hat die Stiftung seit Aufnahme ihrer
Fördertätigkeit im März 1991 rund 1,7 Milliarden Euro für mehr als
9.500 Projekte an Fördermitteln bewilligt und damit mehr Geld in den
innovativen Umweltschutz investiert, als sie seinerzeit als
Stiftungskapital erhalten hatte (1,288 Milliarden Euro).



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Datum: 20.07.2017 - 10:00 Uhr
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