PresseKat - "Maischberger" - im Rahmen der ARD-Themenwoche "Woran glaubst Du?" am Mittwoch,

"Maischberger" - im Rahmen der ARD-Themenwoche "Woran glaubst Du?"
am Mittwoch, 14. Juni 2017, um 22:45 Uhr

ID: 1499287

(ots) - Das Thema: "Spaltet Religion die Welt?"

Immer weniger Deutsche glauben an Gott. Die Zahl der
Kirchenaustritte ist weiter dramatisch hoch. Dennoch sorgen die
Religionen immer wieder für teils heftige politische und
gesellschaftliche Auseinandersetzungen. Der Glaube fanatisiere die
Menschen, sei schuld an Kriegen und Terror, so die Vorwürfe. Für
Streit sorgt auch die Frage, wieviel Einfluss Religion und Kirche auf
Staat und Politik nehmen dürfen. Spaltet die Religion also unsere
Gesellschaft, sollte sie Privatsache sein und wäre die Welt am Ende
gar friedlicher ohne Religionen?

Die Gäste:

Margot Käßmann (Theologin und ehemalige Bischöfin) Heiner Geißler,
CDU (ehemaliger Generalsekretär) Angelika Kallwass (Atheistin und
Diplom-Psychologin) Martin Lohmann (katholischer Publizist) Khola
Maryam Hübsch (Journalistin und Muslima) Philipp Möller (Autor und
Atheist)

Margot Käßmann

Den Vorwurf, dass Religionen spalten, lässt Margot Käßmann nicht
gelten: "Menschen werfen den Religionen vor, dass sie Konflikte
schüren. Die Erfahrung ist aber auch, dass Glaube motiviert, viel zum
Frieden in der Welt beizutragen", sagt die langjährige
EKD-Ratsvorsitzende. Margot Käßmann begrüßt die Trennung von Staat
und Kirche. Dies dürfe jedoch nicht zur Folge haben, dass die Kirche
sich nicht politisch äußere: "In der Bibel sagt Jesus: Wenn ihr einen
Fremden aufgenommen habt, dann habt ihr mich aufgenommen. Deshalb
finde ich, die Kirche hat politisch zu sein." Für Aufsehen sorgte
Käßmanns Kritik an der AfD: "Als Privatperson ist es mir vollkommen
unverständlich, wie ein Christ AfD wählen kann, weil das Programm
dieser Partei Menschen abwertet."

Heiner Geißler

"Religion ist gefährlich, wenn sie sich mit einer Ideologie
verbindet. Und es ist problematisch, wenn sich diejenigen, die für




die Religion verantwortlich sind, kaufen lassen", meint der
langjährige CDU-Generalsekretär. Der engagierte Christ warnt vor
fundamentalistischen Tendenzen sowohl im Koran als auch im Alten
Testament und fordert daher eine Orientierung am Evangelium: "Es hat
die Welt besser gemacht und die Unantastbarkeit der menschlichen
Würde gebracht. Der Mensch ist frei geworden."

Angelika Kallwass

"Religion spaltet die Welt und führt zu Glaubenskriegen, wenn sie
fanatisch-ideologische Züge annimmt", sagt die bekennende Atheistin.
Die Fernsehmoderatorin trat mit 16 Jahren aus der Kirche aus. "Es
gibt so viel Qual und Elend auf der Welt, wie kann ein gütiger und
allmächtiger Gott das zulassen", fragt Kallwass. Die
Psychotherapeutin ist überzeugt, die Menschen glaubten, weil sie mit
dem Tod nicht zurechtkämen. Es sei schmerzhaft und schrecklich, dass
mit dem Tod alles enden würde. "Deshalb fände ich es auch schön, wenn
es Gott gäbe - aber es gibt ihn nicht."

Martin Lohmann

"Man sollte den Glauben in die Welt tragen. Er gibt unserem Leben
einen Sinn", sagt der Katholik Martin Lohmann. Zwar respektiere er
andere Glaubensrichtungen, halte seinen Weg aber für den richtigen.
Mit dem "Marsch für das Leben" positioniert sich Lohmann, der aus der
CDU austrat, als strikter Abtreibungsgegner und Verfechter der
katholischen Sexualmoral. Martin Lohmann ist davon überzeugt, dass
auch Atheisten ihren Weg zu Gott finden können: "Die Sehnsucht nach
Gott steckt in uns allen". Für die Menschen, die Gott noch nicht
erkannt hätten, müsse man beten.

Khola Maryam Hübsch

Die Muslima findet es naiv, in der Religion die Hauptursache für
Krieg und Terror zu suchen. "In Kriegen geht es um andere Motive:
Ressourcen, Privilegien, Machtausweitung - dagegen arbeiten Religion
an. Sie richtet sich auf das Innere des Menschen wie Werte und
Spiritualität", so die gebürtige Frankfurterin. Die immer wieder
auftretende Forderung, Muslime sollten sich nach Terroranschlägen
stärker vom Terror distanzieren, empört die Journalistin: "Alleine zu
glauben, dass wir dahinterstehen würden, ist schon eine Form von
Beleidigung." Eine strikte Trennung von Religion und Gesellschaft
sieht sie skeptisch: "Wenn jeder seinen Glauben nur noch im stillen
Kämmerlein auslebt, dann ist das eine Art von Isolation. Religion ist
aber kein Hobby. Sie ist das sinnstiftende Element im Leben."

Philipp Möller

"Solange religiöse Gruppierungen glauben, im Besitz der absoluten
Wahrheit zu sein, spaltet Religion die Welt und begünstigt Kriege",
so der Bestsellerautor und Atheist. Religion stecke in einem
Dauerkonflikt mit der offenen Gesellschaft, das zeige sich
beispielsweise an der massiven Unterdrückung von Frauen - nicht nur
im Islam -, der Kriminalisierung der Sterbehilfe sowie der
Unterdrückung der Rechte Homosexueller. Zudem müsse Religion
politisch sowie finanziell strikt vom Staat getrennt werden, fordert
Philipp Möller, Mitglied der kirchenkritischen
Giordano-Bruno-Stiftung. Glaube müsse Privatsache sein. "Ohne
Religion wäre die Welt besser dran. Ich bin für Heidenspaß statt
Höllenqual."

"Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD,
hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
"Maischberger" im Internet unter www.DasErste.de/maischberger
Redaktion: Elke Maar (WDR)



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