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Der Bürgerprotest gegen die Kohlekraftwerke ist Klimaschutz ? in den letzten zwei Jahren wurden elf Projekte gekippt

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Der Bürgerprotest gegen die Kohlekraftwerke ist Klimaschutz ? in den letzten zwei Jahren wurden elf Projekte gekippt

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Michael Müller
Bundesvorsitzender der Naturfreunde und Präsidium des Deutschen Naturschutzrings (DNR)

Der Bürgerprotest ist beim Klimaschutz viel wirksamer als die Politik. Das Jahr 2009 war erfolgreich im Widerstand gegen Kohlekraftwerke. Der Unterschied ist eindeutig: Während die Klimakonferenz in Kopenhagen - die Bühne der Politik - zu einem beschämenden Desaster wurde, das nicht zu relativieren ist, gelang es den Umwelt- und Naturschutzbewegungen, elf geplante Kohlekraftwerke zu verhindern und zwei weitere ins Straucheln zu bringen.

Tatsächlich wird immer mehr Bürgern klar: Die drei Brennstoffe Atom, Öl und Kohle, die im letzten Jahrhundert mit den Zielen einen gewaltigen Auftrieb erlebt haben, können und dürfen keine Zukunft haben.

Michael Müller: "Die Politik sollte den Protest der Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke als Chance begreifen, sich mit der Neuorientierung der Energieversorgung gegen die Interessen der großen Energiekonzerne durchsetzen zu können. Die stellen nämlich den Bau geringfügig effizienterer Kraftwerke als Fortschritt hin, obwohl es vor allem um die drei großen Es gehen müsste: Einsparen, Effizienzrevolution und erneuerbare Energien".

Folgende Vorhaben für den Bau oder die Erweiterung von Kohlekraftwerken wurden gestoppt: Berlin (800 MW), Bremen (910 MW), Dörpen (900 MW), Düsseldorf (400 MW), Emden (800), Ensdorf (1600 MW), Kiel (800 MW), Köln (800 MW), Lubmin (1600 MW), Mainz (820 MW) und Quierschied (790 MW).

Durch den Bürgerprotest stehen auch die geplanten oder in Bau befindlichen Kohlekraftwerke in Arneburg (1600 MW), Datteln (1050 MW), Germersheim, Herne (750 MW) und Staudinger (1100 MW) auf der Kippe.

Die steigenden Baukosten und die veränderten Rahmenbedingungen (z. B. der Emissionshandel) trugen dazu bei, dass der Protest der Bürger erfolgreich ist.

Michael Müller: "In den letzten zwei Jahren konnten über 10.000 MW neuer Stromerzeugungskapazitäten verhindert werden. Sie hätten einen Ausstoß von rund 57 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids gehabt. Das wäre faktisch ein Offenbarungseid gewesen, dass Klimaschutzziel, das die Bundesregierung 2007 in Meseberg beschlossen hat, nicht mehr erreichen zu können."





Die Behauptung der Energiekonzerne, durch den Protest würden effiziente Kraftwerke, die das Klima entlasten könnten, verhindert, ist falsch. Denn: Erstens geht es nicht nur Ersatzbauten. Vielmehr liegen die geplanten Kapazitäten der neuen Kraftwerke deutlich über den bisherigen Erzeugungsleistungen. Zweitens liegen die Emissionen pro Kilowattstunde immer noch rd. doppelt so hoch wie dies das Ziel der Bundesregierung, die Treibhausgase bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, verlangt. Drittens braucht eine effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung keine neuen Megakraftwerke, son-dern in erster Linie dezentrale und hocheffiziente Strukturen, insbesondere den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Viertens ist unbestritten, dass die Zukunft den erneuerbaren Energien gehört, die in wenigen Jahren preiswerter als die herkömmlichen Energieträger sein werden, deren Ausbau aber durch den Bau von Kondensationskraftwerken, die dann 40 bis 45 Jahre stehen werden und sich nur rechnen, wenn sie möglichst viel Strom produzieren, erschwert wird.

Michael Müller: "Die Kohle kippt. Sie ist auch viel zu wertvoll, um einfach verbrannt zu werden. Seit mehr als 20 Jahren sind die Alternativen bekannt. Dass es noch kein neues Energiekonzept gibt, ist falsch. Was fehlt, ist ein neues Denken und Handeln, das den Umbau auch konsequent umsetzt. So soll das mit der Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken oder der Speicherung von Kohlendioxid (CCS) gerettet werden, was nicht zu halten ist. Deshalb wird der Bürgerprotest weitergehen."


Für weitere Informationen:

NaturFreunde Deutschlands e.V.
Tel.: +49 (0)30 29 77 32 60
E-Mail: info(at)naturfreunde.de
http://www.naturfreunde.de/

Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
Tel.: +49 (0)228 35 90 05
E-Mail: Deutscher.Naturschutzring(at)dnr.de
http://www.dnr.de/

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Datum: 29.12.2009 - 15:06 Uhr
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