PresseKat - Fachärzte fordern klares Bekenntnis der Politik zur ärztlichen Freiberuflichkeit

Fachärzte fordern klares Bekenntnis der Politik zur ärztlichen Freiberuflichkeit

ID: 1467333

(ots) - "Ein staatsfernes Gesundheitssystem mit
freiberuflichen Ärzten und Wahlmöglichkeiten für die Patienten ist
ein demokratiestabilisierender Faktor, den es zu erhalten gilt." Mit
dieser Aussage erntete der Ökonom und Europaexperte Prof. Günter
Danner großen Beifall beim politischen Samstagvormittag des 19.
Bundeskongresses Chirurgie. Mit ihrem Status als Freiberufler in
einem Kammersystem seien deutsche Ärzte europaweit allerdings die
Ausnahme, erklärte Prof. Danner und warnte vor Bestrebungen hin zu
einer EU-weiten Angleichung und Vergemeinschaftung der Sozialsysteme.
Doch auch in Deutschland ist der Wert der ärztlichen
Freiberuflichkeit nicht jedem Politiker bewusst, so Dr. Dirk Heinrich
vom Spitzenverband Fachärzte: "Viele verwechseln Freiberuflichkeit
mit selbstständiger Tätigkeit." Anders als Gewerbetreibende erfüllten
Freiberufler aber einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag, ob nun als
Angestellte oder selbstständig tätige Ärzte.

Die ausrichtenden Berufsverbände kritisierten, dass der für eine
freiberufliche Tätigkeit erforderliche Handlungsspielraum immer
weiter beschnitten wurde. So erklärte BDC-Präsident Prof.
Hans-Joachim Meyer: "Insbesondere der Gemeinsame Bundesausschuss ist
mittlerweile ein Apparat, dessen Machtbefugnisse dringend hinterfragt
werden müssen." BAO-Präsident Dr. Axel Neumann beobachtet eine
weitere Entwicklung mit Sorge: "Wir niedergelassenen Fachärzte werden
kaum noch von Politikern und Institutionen wahrgenommen, obwohl die
Vorteile unserer Arbeit für den Patienten unbestritten sind. Sogar
wir selbst argumentieren nur noch mit unseren Kosten - der Wert
unserer ärztlichen Leistung, der auf Ausbildung, Erfahrung und
Verantwortung basiert, fällt dabei unter den Tisch!" Der
BNC-Vorsitzende Dr. Christoph Schüürmann ergänzte: "Ob im ambulanten
oder stationären Bereich - in allen Gebührenordnungen ist der Anteil




des Arztlohns im internationalen Vergleich viel zu niedrig angesetzt
und muss endlich angepasst werden!" Er riet seinen Kollegen, ihren
Anteil an der Volkswirtschaft nicht zu unterschätzen:
"Niedergelassene Vertragsärzte haben 20 Milliarden Euro in ihre
Praxen und damit in das Gesundheitssystem investiert!"

Echten Gegenwind aus der Politik gab es nicht. Die anwesenden
Politiker aus SPD, CSU und FDP bekannten sich klar zur ärztlichen
Freiberuflichkeit. Doch ihre Lösungsansätze harmonieren nur bedingt
mit den Forderungen der Ärzteschaft. So rechtfertigte die
SPD-Bundestagsabgeordnete Martina Stamm-Fibich die Forderung nach
einer Bürgerversicherung damit, dass die Politik endlich Lösungen für
einkommensschwache Menschen anbieten müsse, die sich ihre
Krankenversicherung nicht mehr leisten können: "Hier fehlen mir
bislang konstruktive Lösungsvorschläge aus den Reihen der
Ärzteschaft." Der CSU-Landtagsabgeordnete Bernhard Seiderath
bekräftigte die Haltung seiner Partei, mithilfe der unter Ärzten
unpopulären Landarztquote den Nachwuchs auf's Land locken zu wollen.
Der FDP-Bundestagskandidat Prof. Andrew Ullmann wiederum versprach,
die flächendeckende wohnortnahe Versorgung auch ohne derartige
Regularien zu stärken und das Zwei-Säulen-Modell aus privater und
gesetzlicher Krankenversicherung nicht anzutasten, obwohl das
FDP-Wahlprogramm für die Bundestagswahl noch nicht verabschiedet
wurde.



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Julia Weilbach
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Datum: 14.03.2017 - 13:15 Uhr
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