(ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei,
Axel Troost, hat scharfe Kritik an Äußerungen der
Linksfraktions-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht über die Möglichkeit
eines Ausstiegs Griechenlands aus der Euro-Zone geäußert. Mit der
Überlegung, einiges spreche dafür, "dass eine wirtschaftliche
Erholung" jenseits des Euro-Korsetts "um einiges leichter wäre",
ignoriere Wagenknecht die reale Situation und die politischen
Kräfteverhältnisse, schreibt Troost in einem Positionspapier, das
"neues deutschland" vorliegt. Gemeinsam mit den Mitautoren Joachim
Bischoff und Björn Radke stellt er fest, dass Wagenknecht mit dieser
Aussage eine Steilvorlage für die neokonservative Opposition in
Griechenland, "aber auch für die linksradikale Opposition" geliefert
habe. Wagenknechts Position zeige, "dass sie die realen Umstände in
Griechenland selbst wenig interessieren". Die politische Linke müsse
lernen, "dass es durchaus mühsam und kompliziert ist, eine ruinierte
Ökonomie und einen ausgeplünderten Staat wieder auf einen
überlebensfähigen Weg zu bringen". Dass Wagenknecht ebenfalls
gegenüber einer Zeitung und auf ihrer Facebook-Seite das von
Deutschland mitverantwortete Kreditprogramm als "ein Milliardengrab
für deutsche und europäische Steuergelder" bezeichnete, betrachten
Trost und seine Mitautoren als Andocken an nationalistische
Ressentiments auch in Zeiten "des Anwachsens rechtspopulistischer
Stimmungen". Die Äußerungen seien zudem kein Beitrag zur Stärkung der
von der Linkspartei SYRIZA geführten griechischen Regierung.
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