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junge Welt: Werbeboykott gegen junge Welt / Radiosender weigern sich, einen Werbespot für überregionale Tageszeitung zu senden, weil Werbung für den Frieden eine Weltanschauung transportieren würde

ID: 1456308

(ots) - Die die Tageszeitung junge Welt herausgebende
Verlag 8. Mai GmbH führt anlässlich des siebzigjährigen Bestehens der
Zeitung eine crossmediale Werbekampagne durch. Mit aufeinander
abgestimmten Plakaten und Radiospots wird schwerpunktmäßig in
Ostdeutschland für die junge Welt geworben.

Für den öffentlich-rechtlichen Sender MDR Jump ist Werbung für die
junge Welt allerdings politische Werbung - und deshalb verboten. Mit
dieser Begründung lehnte der Sender vier der sechs gebuchten
Radiospots ab. Die »Motive sind leider nicht nach der Einschätzung
unseres Juristen zulässig, da durch diesen Aussagen im Spot (u.a.
'Zeitung gegen Krieg', 'Zeitung gegen Faschismus') eine
Weltanschauung transportiert wird«, teilte MDR Jump dem Verlag mit.
Auf Bitten des Senders hatte der Verlag bereits zuvor einzelne Spots
überarbeitet und beanstandete Passagen (unter anderem die
Erkennungsmelodie des DDR-Kinderliedes »kleine weiße Friedenstaube«
oder den Sprechchor »Nazis raus«) aus diesen herausgeschnitten. Aber
auch die überarbeiteten Radiospots wurden abgelehnt. »Die Spots
[zielen] auf Erinnerungen ab, die eher weltanschaulicher Herkunft
sind«, präzisierte der Sender seine ablehnende Haltung.

Der private Sender Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern
berief sich bei der Ablehnung der bereits gebuchten Radiospots der
jungen Welt auf den Rundfunkstaatsvertrag: »Die Werbung stellt
aufgrund ihres Inhalts sowie des ideologischen Hintergrunds der
Zeitung 'Junge Welt', Werbung politischer und weltanschaulicher Art
dar, so dass der Sender aufgrund der Regelungen in § 7 Abs. 9
Rundfunkstaatsvertrag gehalten ist, den Auftrag abzulehnen«, teilte
uns der Sender mit. Hingegen sendete der öffentlich-rechtliche Sender
radioeins im Bereich Berlin-Brandenburg zur Zeit alle von der jungen
Welt eingereichten Spots - unbearbeitet.





Der renommierte Staatsrechtler Andreas Fisahn kommt in einer
Stellungnahme für junge Welt zu dem Schluss, »dass man sich fragen
muss, ob es sich bei der Werbung für eine Zeitung um politische
Werbung handelt - wohl nicht. Es wird für ein Produkt geworben, das
wie jede andere Ware auch Kunden finden muss.« Andreas Fisahn hält es
für »kein mit der Meinungs- und der Pressefreiheit vereinbares
Ergebnis, wenn der Hinweis auf politische Probleme, die von einer
Zeitung thematisiert werden, von der Werbung ausgeschlossen werden,
weil es politische Probleme sind.«

Weitere Informationen:

- Lesen Sie Andreas Fisahns Stellungnahme vorab exklusiv auf
www.jungewelt.de. Der Text wird auch in der Mittwochausgabe der
Tageszeitung junge Welt erscheinen.

- Die abgelehnten bzw. zensierten Radiospots stehen auf
www.jungewelt.de zum Download und zum Anhören zur Verfügung.

- Die junge Welt wird in ihrer morgigen Ausgabe (15. Februar 2017)
auf Seite eins informieren. Dieser Bericht steht ebenfalls ab
etwa 18.30 Uhr auf www.jungewelt.de zur Verfügung.

Für weitere Fragen stehen Ihnen zur Verfügung:

Arnold Schölzel, stellvertretender Chefredakteur junge Welt
Dietmar Koschmieder, Geschäftsführer Verlag 8. Mai GmbH



Pressekontakt:
junge Welt
Redaktion
Sebastian Carlens (Tel.: 030/ 53 63 55-26)
Katja Klüßendorf (Tel.: 030/ 53 63 55-16)
redaktion(at)jungewelt.de

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Datum: 14.02.2017 - 15:42 Uhr
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