PresseKat - Deutsch-Belgisches Atom-Abkommen unterzeichnet - verheerendes Signal für die Reaktorsicherheit

Deutsch-Belgisches Atom-Abkommen unterzeichnet - verheerendes Signal für die Reaktorsicherheit

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In Kenntnis der von den belgischen AKWs ausgehenden erheblichen Risiken hat die Bundesregierung mit Belgien ein Abkommen geschlossen, das signalisiert, dass dieser Zustand vom deutschen Vertragspartner zumindest toleriert wird. Die ÖDP sieht dies als deutliches Zeichen, dass der schwarz-roten Bundesregierung die Ernsthaftigkeit zum europaweiten Atomausstieg fehlt.

(firmenpresse) - Düsseldorf/Münster - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat am Montagabend ein Atomabkommen mit Belgien unterzeichnen. Dies, obwohl die belgische Regierung keinerlei Signale sendet, die überalterten und hochrisikoreichen AKWs Tihange und Doel abzuschalten.

„Die Bundesregierung erklärt immer wieder, von Belgien die Abschaltung der Pannenreaktoren Tihange und Doel zu verlangen. Jetzt unterzeichnet sie ein Abkommen mit Belgien, das den gegenseitigen Informationsaustausch regelt, gegenseitige Besuche vorsieht und zu einer gemeinsamen Arbeitsgruppe führt. Die Bundesumweltministerin gibt selbst an, dass dieses Abkommen keine erhöhte Sicherheit bringe“, stellt die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) in Düsseldorf klar.

„Warum also dieses Abkommen?“, fragt Benjamin Jäger, Landesvorsitzender der ÖDP NRW.

In der Diplomatensprache könne dies als Einverständnis der Bundesregierung mit dem Weiterbetrieb der beschädigten Reaktoren Tihange und Doel gewertet werden. Somit brächte dieses Abkommen nicht nur nicht mehr Sicherheit, sondern im Gegenteil es bestärke Belgien geradezu, mit dem risikoreichen Weiterbetrieb der beiden Kernkraftwerke weiterzumachen.

Jäger weiter, „Ursprünglich sollten die Reaktorblöcke Tihange und Doel 2015 stillgelegt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war auch die technische Lebenszeit der Reaktoren ausgelegt“.

Bei Revisionen wurden tausende Risse in den Stählen des Reaktordruckbehälters festgestellt. Derartige Effekte der Materialermüdung sind bei Stählen, die viele Jahre der Strahlung ausgesetzt sind, bekannt und waren zu erwarten. Auch ereigneten sich in den Reaktoren eine Reihe von Störfällen. Bei jedem Störfall muss der Reaktor heruntergefahren und der Reaktorkern heruntergekühlt werden. Dies setzt den Reaktordruckbehälter erheblichen Drücken aus. Derzeit dürfen die Reaktoren nicht mehr mit kühlen, sondern nur noch mit vorgewärmten Kühlwasser betrieben werden, um einen thermischen Schock in den Stählen des Reaktordruckbehälters zu vermeiden. Ein solcher Schock kann zum Bersten des Reaktordruckbehälters und damit zu einer unkontrollierten Freisetzung radioaktiven Materials führen. Weite Landstriche würden unbewohnbar. Besonders bedroht ist die Region Aachen, aber auch das Rheinland und der Niederrhein.





Trotz der Kenntnis dieser Zusammenhänge hat jetzt die Bundesregierung mit Belgien ein Abkommen geschlossen, das signalisiert, dass dieser Zustand vom deutschen Vertragspartner zumindest toleriert wird.

Die ÖDP sieht dies als deutliches Zeichen, dass der schwarz-roten Regierung die Ernsthaftigkeit zum europaweiten Atomausstieg fehlt.

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Datum: 20.12.2016 - 12:25 Uhr
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