(ots) - Seit Monaten lösen Bauarbeiten im Schienennetz
Sachsen-Anhalts regelmäßig Chaos aus. Nun reicht es dem Land. Die
Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa, die Regionalzüge bestellt und
bezahlt, geht hart mit der Deutschen Bahn ins Gericht: In
Sachsen-Anhalt werde an zu vielen Stellen gleichzeitig gebaut, sagte
Nasa-Geschäftsführer Rüdiger Malter der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Sonnabendausgabe). Die für Bauarbeiten
verantwortliche Bahn-Tochter DB Netz nehme dabei zu wenig Rücksicht
auf die Belange der Kunden: "Das Interesse von DB Netz ist die
Baulogistik, nicht der Fahrgast", sagte Malter dem Blatt.
Seit Monaten haben gleich mehrere Großbaustellen Folgen für den
Zugverkehr: Seit fast einem Jahr wird der Hauptbahnhof Halle
umgebaut. Nur die Hälfte der zwölf Gleise steht zur Verfügung - und
das voraussichtlich noch bis Ende 2019. Zum Teil müssen Züge vor der
Einfahrt in den Bahnhof warten, bis ein Gleis frei wird. Seit
Februar werden auch im Magdeburger Hauptbahnhof Gleise, Weichen und
Brücken erneuert, auch dort fehlt Platz. Im Raum
Dessau/Roßlau/Wittenberg steht die Modernisierung der Gleisanlagen
mittlerweile zwar vor dem Abschluss. Doch wegen Bauarbeiten im Raum
Berlin werden Güterzüge von den Seehäfen in Richtung Osteuropa über
Dessau-Roßlau umgeleitet - und machen Personenzügen die Gleise
streitig. Die Bahn wies die Kritik zurück. Ein Sprecher sagte, es
gebe Gespräche mit der Nasa und den Bahn-Unternehmen. DB Netz
versuche, die Vorgaben der Zugbetreiber umzusetzen.
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