(ots) - Um sich in der europäischen Flüchtlingskrise nicht
noch weiter zu isolieren, braucht Merkel handfeste Hilfe aus der
Türkei, einem Partner, dessen politische und militärische Rolle in
der sich zuspitzenden Krise des Nahen und Mittleren Ostens zuletzt
mehr als fragwürdig war. Aber einstweilen, so die gemeinsame
Botschaft von Merkel und Davutoglu, ist man bereit, Widersprüche und
Differenzen auszuklammern. Und so war der Berlin-Besuch von
Davutoglu jenseits von konkreten Ergebnissen, wie und zu welchem
Preis Deutschland, Europa und die Türkei in der Flüchtlingskrise
zusammenarbeiten können und werden, auch ein Beleg dafür, dass
politische Diplomatie mehr denn je davon abhängig ist, das
Unvereinbare doch irgendwie zusammenzubringen. Die Türkei ist ein
Partner. Das Privileg, sich diese aussuchen zu können, gibt es nicht
mehr.
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