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NDR und SWR: Terrorgruppe IS verdient Millionen durch Lösegelder für jesidische Sklavinnen und deren Kinder (FOTO)

ID: 1293024

(ots) -
Der IS bietet Frauen und minderjährige Kinder in einer Art
virtuellem Sklavenmarkt mit Fotos zum Kauf an. Das ergaben Recherchen
von NDR und SWR, die mit betroffenen Familien und Unterhändlern
sprechen und entsprechende Dokumente auswerten konnten. Der
Geldtransfer, so fanden die Reporter heraus, läuft dabei auch über
IS-Verbindungsbüros in der Türkei. Es sind vor allem jesidische
Familien, die ihre Angehörigen zurückkaufen, um sie zu retten.

Vor rund einem Jahr überfiel die Terrorgruppe IS weite Teile des
Nordirak und brachte damals Tausende Frauen und Kinder als
Kriegsbeute in ihre Gewalt. Inzwischen nutzt der selbsternannte
Islamische Staat die Jesidinnen auch zur Finanzierung seiner
Organisationen. NDR und SWR begleiteten über Wochen einen jesidischen
Unterhändler, der im Auftrag der Familien über die Freilassung der
Sklavinnen und ihrer Kinder mit dem IS verhandelt. Anhand von
Chatprotokollen, Dokumenten, Fotos und Zeugenaussagen lässt sich das
perfide System rekonstruieren. So werden die Frauen in einem
digitalen Sklavenmarkt an den Meistbietenden verkauft (Beispiel-Fotos
anbei: Auf der rechten Seite steht "Sklavin Nummer xy"). 15.000 bis
20.000 US-Dollar sind dabei ein üblicher Preis. Ähnliche Summen
werden auch beim Freikauf der Jesidinnen verlangt. Das Geld wird dann
über IS-Verbindungsbüros und Mittelsmänner an die Terrorgruppe
transferiert.

Im Laufe der Recherchen stellte sich heraus, dass ein solches Büro
auch in der türkischen Industriestadt Gaziantep nahe der Grenze zu
Syrien liegt - offenbar unbemerkt von türkischen Sicherheitsbehörden.
Ein jesidischer Unterhändler gab gegenüber NDR und SWR an, im Laufe
des vergangenen Jahres rund 250 Frauen und ihre Kinder befreit und
dabei eine Gesamtsumme von mehr als 2,5 Millionen US-Dollar gezahlt
zu haben. Das Geld stammt von jesidischen Familien, die ihre




Ersparnisse und Kredite nutzen, um die Summe aufzutreiben. Auch eine
halbstaatliche Organisation des amtierenden Ministerpräsidenten des
Nordirak, Nechirvan Barzani, zahlt offenbar Teile des Lösegeldes -
letztlich ungewollt an seinen Feind, den IS.

NDR und SWR waren bei der Befreiung einer Frau und ihrer drei
kleinen Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren dabei und
konnten den Ablauf der Verhandlungen begleiten. Wie viele jesidische
Sklavinnen sich noch "im Besitz" des IS befinden ist unklar. Experten
schätzen, dass es immer noch Hunderte sein könnten. Ein einträgliches
Geschäft für den IS.

Mehr dazu am Sonntag, 29. November, um 19.20 im "Weltspiegel" im
Ersten



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Telefon: 040 / 4156 - 2333
Fax: 040 / 4156 - 2199
r.plessmann(at)ndr.de
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Datum: 28.11.2015 - 15:01 Uhr
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