(ots) - Der Kulturrat, der Deutschlands
Kulturinstitutionen vertritt, hat es klar erkannt: Nicht nur die
Finanzierung heimischer Kulturträger tut not. Theater, Museum & Co.
müssen auch auf gesetzlich gesichertem Boden agieren können. Genau
daran wird es künftig hapern. Der Schrecken trägt Namen wie TTIP und
CETA. Letzteres ist ein Abkommen der EU mit Kanada, das
wirtschaftliche Interessen harmonisieren soll. Und da hört man die
Nachtigall trapsen: Kanada nimmt den eigenen Kultursektor von dem
Regelwerk aus. Begründung aus Ottawa: Wir lassen uns unsere
kulturelle Vielfalt nicht zerschlagen. Die EU hingegen hat ihre
Unterschrift ohne Vorbehalt geleistet. Blauäugig. Fahrlässig. TTIP
ist das europäisch-amerikanische Gegenstück zu CETA. Hier fahren
beide Seiten einen Kurs der Informationsverweigerung. Warum wohl? Die
USA sind deutlich eigensüchtiger als Kanada - Berlin, Paris & Co.
droht Unheil, dessen Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist.
Chlorhuhnjagd? Nebensache. Es droht Schlimmeres: der Ausverkauf von
Europas grundlegenden Werten. Der Kulturrat warnt also zu Recht.
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