(ots) - Es ist ein skrupelloser Plan, den Silvio
Berlusconi da ausheckt. Der italienische Ex-Premier fühlt sich in die
Ecke gedrängt. Bald muss der 77-Jährige seine Haftstrafe antreten und
ein Jahr im Hausarrest verbringen. Verliert der auch noch seine
Immunität, ist er weiteren Staatsanwälten ausgeliefert, die ihm etwa
vorwerfen, Parlamentarier bestochen zu haben, damit sie in sein Lager
überlaufen. Deshalb hat Berlusconi den Bruch des Regierungsbündnisses
zwischen seiner Partei "Volk der Freiheit" und den Sozialdemokraten
provoziert, fordert Neuwahlen und riskiert damit, das Land im
institutionellen Chaos mit sich in den Abgrund zu reißen. Italien
wandelt auf einem schmalen Grat. Jeder Tag ohne handlungsfähige
Exekutive ist ein weiteres Risiko. Für den Aufbau neuer
Staatsschulden, für den Abbau von Investitionen, den Rückgang der
Produktivität, den Anstieg der Arbeitslosen. Niemand kann sagen, ob
der Bankrott der drittgrößten Volkswirtschaft Europas aufgefangen
werden könnte. Aber das interessiert Silvio Berlusconi nicht. Sein
ganzes Interesse gilt nur sich selbst.
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