(ots) - Enormer Kostendruck
In der Luftfahrt tobt seit Jahren ein massiver
Verdrängungswettbewerb. Die deutsche Nummer eins Lufthansa kam bei
den Turbulenzen zwar nicht so sehr ins Trudeln wie Air Berlin.
Ausländische Gesellschaften wie jüngst Sky Airlines legten gar einen
Crash hin. Dennoch: Die Lufthansa muss sich neu erfinden.
Auf den Langstrecken machen die Airlines vom arabischen Golf
Konkurrenz, die nicht selten mit Petrodollars subventioniert werden.
In Europa setzen Billigflieger wie Ryanair dem Konzern zu. Auf
Kurzstrecken bekommt die Lufthansa zudem die Wettbewerbsnachteile
durch die fatale Luftverkehrsteuer zu spüren. Kurz: Der Kostendruck
ist enorm.
Darauf reagiert die Lufthansa mit einer Neustrukturierung des
Konzerns. Dabei kommt Germanwings eine Schlüsselrolle zu. Die
Lufthansa-Tochter soll fast alle Strecken innerhalb Europas
übernehmen. Dafür will der Mutterkonzern das Image des Billigfliegers
aufpolieren. Wer Lufthansa bucht, soll nicht zwangsläufig bei einer
Low-Cost-Airline landen. Business-Flieger können deshalb gegen
Aufpreis Lounge, Komfortsitz und Menü buchen. Alle anderen fliegen
günstig, aber ohne Annehmlichkeiten.
Die größten Einsparungen erzielt der Konzern beim Personal.
Piloten und Flugbegleiter bei Germanwings können von den besseren
Konditionen bei Lufthansa nur träumen. Wenn der Konzern bei
Gehaltskürzungen überzieht, drohen Streiks aber den Neustart
gründlich zu vermiesen.
Michael Clasen
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