(ots) - Es gibt Gerüchte, deren Eintritts-Wahrscheinlichkeit
immer mehr abnimmt, desto häufiger sie auftauchen. Selbst dann, wenn
etwas dran ist an den Gerüchten. Wohlan: Es könnte also sein
(Wahrscheinlichkeit hoch), dass Thyssen-Krupp nach einem geglückten
Verkauf der Stahlwerke in Brasilien und den USA sowie dem Ausmisten
der Kartellfälle Geld benötigt und Aktionäre um frisches Kapital
bittet. Es könnte auch sein (Wahrscheinlichkeit hoch), dass der
Großaktionär namens Krupp-Stiftung über selbiges nicht verfügt und
mithin zusehen müsste, wie sein Anteil unter die 25,3 Prozent
Sperrminorität rutscht. Sodann könnte es sein (Wahrscheinlichkeit
gegeben), dass sich der eine oder andere Heuschreck als
Finanzinvestor zur Ãœbernahme gen Essen aufmacht, weil das Unternehmen
im Ganzen weniger wert ist als seine Einzelteile und ein Schlachtfest
großen Reibach verspräche. Dann wäre Schluss mit Thyssen-Krupp als
Einheit mit schlimmen Folgen (Wahrscheinlichkeit hoch) fürs Revier.
Hätte, hätte Fahrradkette, um mit Kanzlerkandidat Steinbrück zu
sprechen? Gewiss, aber verkehrt ist es zumindest nicht zu wissen, wo
ein Weißer Ritter zu Hause ist, der womöglich ein solches Investment
einginge. Im Fall der Essener RAG-Stiftung ist klar, dass dieses
nicht nur politisch flankiert, sondern auch betriebswirtschaftlich so
wasserdicht sein müsste, dass es über jeden Verdacht der Zockerei
erhaben ist.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de