(ots) - Absturz mit Ansage
Auch dieser Absturz kam mit Ansage: Schon sehr lange deutete sich
an, dass die EU-Kommission dem neuen Berliner Großflughafen BER bei
seinen Flugrouten einen Strich durch die Rechnung machen würde. Und
sie hat recht damit: Die Umweltauswirkungen dürfen nicht auf der
Grundlage von Fantasierouten berechnet werden.
Bereits seit den 90er-Jahren wird moniert, dass wegen der
gleichzeitigen Starts und Landungen sogenannte abknickende Routen
nötig sind. Diese aber würden Naturschutzgebiete und Seenlandschaften
besonders belasten. Umweltschützer und Fluglärmgegner gingen auf die
Barrikaden.
Dass sie Erfolg haben würden, ließ sich schon im September
erahnen. Da forderte die EU-Kommission die deutschen Behörden
deswegen erstmals zu einer Stellungnahme auf. Denn diese hantierten
munter weiter mit Plänen von 2004 - anstatt die von 2011 zu
verwenden.
Die Hauptverantwortung trägt hier ausnahmsweise nicht der oberste
Bruch-Pilot Klaus Wowereit. Diesmal ist es Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer, der in Turbulenzen hineinsteuert. Sein Haus ist für
die Flugrouten zuständig.
Gut möglich, dass wegen der roten Signallampen aus Brüssel Routen
korrigiert werden müssen. Wahrscheinlich, dass dies zu weiteren
Verzögerungen bei der Eröffnung führen würde. Und sicher ist, dass
solche Planänderungen ein weiteres Mal mit höheren Kosten verbunden
wären.
Fabian Löhe
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207