(ots) - Von Christine Hochreiter
Mit dem deutschen Arbeitsmarkt verhält es sich wie mit dem
vielzitierten Glas, das - je nach dem Blickwinkel des Betrachters -
halbvoll, aber auch halbleer sein kann. Insgesamt können wir mehr als
zufrieden sein - und das nicht nur, wenn wir uns die häufig desolate
Situation bei unseren europäischen Partnern ansehen. Mit derzeit
unter drei Millionen Arbeitslosen ist Deutschland in Europa eine
Insel der Seligen. Nach der jüngsten Prognose der OECD steuert die
Bundesrepublik sogar auf Vollbeschäftigung zu: Die nach
internationalen Standards berechnete Arbeitslosenquote soll bis zum
kommenden Jahr auf rund fünf Prozent fallen. So weit, so gut. Beste
Perspektiven gibt es auf dem Arbeitsmarkt vor allem für Menschen, die
gut ausgebildet - und jung sind. Daran wird sich auch im Zuge des für
2014 erwarteten Konjunkturaufschwungs nichts ändern. Und so wird das
Problem der Langzeitarbeitslosigkeit zum Dauerbrenner. Mehr als eine
Million Beschäftigte fallen in diese Kategorie. Es wird Zeit, genauer
hinzusehen, was - oder besser: wer - sich hinter der nackten
Statistik verbirgt. Es gilt zu analysieren, welche Themen, Menschen,
Schicksale, Problemstellungen für diese Zahlen stehen. Die Politik
muss sich Gedanken machen, wie sie es schafft, den "harten Kern" der
Arbeitslosigkeit hierzulande auf Dauer zu schrumpfen. Erst dann ist
Deutschland ein echter Musterschüler.
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