PresseKat - Parlamentarische Staatssekretärin Kopp bei Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank in Marra

(PresseBox) - Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gudrun Kopp hat in Ihrer Funktion als deutsche Gouverneurin die diesjährige Jahrestagung der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) in Marrakesch besucht. Dabei hob sie die zentrale Bedeutung von Rohstoffgovernance und einer Diversifizierung afrikanischer Wirtschaftsstrukturen für die wirtschaftliche Entwicklung und Armutsreduzierung in Afrika hervor.
"Der strukturelle Wandel Afrikas kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Rohstoffeinnahmen für Investitionen in die Diversifikation der lokalen Wirtschaftssysteme und den Aufbau beschäftigungsintensiver Wirtschaftszweige verwendet werden", sagte Kopp im Rahmen des Governors' Dialogue zum Thema "Afrikas Strukturelle Transformation und Rohstoffmanagement" und stieß damit insbesondere bei ihren afrikanischen Kollegen und Kolleginnen auf breite Zustimmung. Wichtige Voraussetzung hierfür seien Investitionen in Bildung und den Aufbau der physischen und sozialen Infrastruktur inklusive Gesundheitseinrichtungen und sozialer Sicherungssysteme. "Des Weiteren sind Transparenz und gute Regierungsführung bei der Erfassung und Verwendung der Rohstoffeinnahmen unabdingbar", betonte die Parlamentarische Staatssekretärin.
Auf der Jahrestagung wurde außerdem der Fahrplan zur Rückkehr der Bank an ihren Hauptsitz Abidjan in der Côte d'Ivoire verabschiedet. Demnach ist geplant, dass die Bank noch in diesem Jahr mit dem etappenweisen Umzug der Dienstgeschäfte beginnen wird, vorausgesetzt die Sicherheitslage lässt dies zu. Der Umzug soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Die Bank hatte nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in der Côte d'Ivoire im Jahr 2003 ihren Hauptsitz temporär in die tunesische Hauptstadt Tunis verlegt.
Gudrun Kopp machte sowohl in ihrem Statement im Gouverneursrat als auch im Gespräch mit AfDB-Präsident Donald Kaberuka deutlich, dass Deutschland die Entscheidung der großen Mehrheit der afrikanischen Mitgliedsländer einerseits unterstützt, andererseits aber auch erwartet, dass die volle Funktionsfähigkeit der Bankgeschäfte in der Umzugsphase nicht beeinträchtigt wird und ein strenges Kostenmanagement erfolgt.

Weitere Themen waren die in diesem Jahr anstehende Wiederauffüllung des afrikanischen Entwicklungsfonds und die im April verabschiedete AfDB-Langfriststrategie 2013-22. Hier hat sich Gudrun Kopp unter anderem für eine gleichberechtigte Verfolgung der beiden Oberziele inklusives und nachhaltiges Wachstum eingesetzt. Sie betonte: "Inklusives und nachhaltiges Wachstum unterstützen sich bei der Armutsbekämpfung und dürfen daher nicht in Konkurrenz zueinander gesehen werden."
In Gesprächen mit dem Bankmanagement und anderen Anteilseignern der Bank thematisierte Gudrun Kopp außerdem, welche Konsequenzen sich aus der globalen politischen und ökonomischen Mächteverschiebung für die Bank und für Afrika ergeben. Hierbei ging es auch um die Pläne der BRICS-Staaten zur Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank und mögliche Auswirkungen auf die AfDB.
Gudrun Kopp zeigte sich zufrieden über den erfolgreichen Verlauf der Jahrestagung: "Die Afrikanische Entwicklungsbank ist eine Institution mit starker afrikanischer Ownership. Mit ihrer neuen Langfriststrategie ist sie zudem gut aufgestellt, um einen wirkungsvollen Beitrag zum strukturellen Wandel Afrikas und zur Armutsreduzierung zu leisten. Wir haben die Jahrestagung genutzt, um die großen entwicklungspolitischen Herausforderungen des Kontinents im Kreis der Anteilseigner zu diskutieren und die deutschen Positionen zur weiteren Entwicklung der Bank erfolgreich eingebracht."
Zu der Tagung in Marrakesch vom 27. bis 31. Mai wurden mehr als 2000 Veranstaltungsteilnehmer erwartet, darunter neben den offiziellen Delegierten der 77 Mitgliedsländer auch zahlreiche Vertreter aus Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und der Medien.