(ots) - Das war kein einfacher Besuch für Berlin, nicht
nur wegen der Sicherheitsmaßnahmen. Wie sieht es mit weiteren
Finanzhilfen für Ägypten aus? Das wollte Präsident Mursi in
Deutschland herausfinden. Wie steht es um den Weg zur Demokratie? Das
wiederum wollte die Kanzlerin wissen, die wie immer klar die
Menschenrechte anmahnte.
Es herrscht höchste Besorgnis in Berlin. Ägypten ist ein Land in
der Krise. Der islamistische Präsident Mursi versprach in Berlin in
schönen Worten vieles. Er lächelte entspannt und versuchte, die
Botschaft zu vermitteln, dass sein Land auf dem Weg zur Demokratie
ist. Das wünscht sich Deutschland sehr, aber Ausnahmezustand und
Todesurteile sprechen nicht für eine freie Gesellschaft nach
deutschen Vorstellungen. Mursi müsse den Dialog mit allen
gesellschaftlichen Gruppen nicht bloß anbieten, sondern aktiv in die
Wege leiten, wird in Berlin zu Recht gefordert. Ohne eine freie
Zivilgesellschaft ist Demokratie nicht denkbar.
Merkel bietet Ägypten weitere Hilfe und Freundschaft an. Aber
gemessen wird Präsident Mursi nicht an seinen schönen Worten, sondern
an seinen Taten.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion(at)schwaebische-zeitung.de