(ots) - Noch ziert sich die Bundesregierung, die
Milliardenhilfen für den von der Pleite bedrohten Inselstaat Zypern
gegenzuzeichnen. Und solange es nicht klar ist, ob eine populistische
Regierung sich über mögliche Konditionen für diese Hilfe einfach
hinwegsetzt, wird es auch keinen Cent für die Zyprioten geben. Doch
auf mittlere Sicht werden die zahlungskräftigeren Euro-Länder kaum um
Hilfen herumkommen. Denn die Insel ist für Europa strategisch wichtig
- trotz ihrer Stellung als Oase für Schwarzgeld insbesondere von
russischen Anlegern. Überließe man Zypern anderen Mächten, so
entstünde mitten im Mittelmeer eine Verrechnungszentrale für
Diktatoren und zweifelhafte Staatslenker aller Art. Auch der
Dauerkonflikt mit der Türkei um die Einheit der Insel bekäme
plötzlich eine für die EU riskante Wendung. Eine Rettungsaktion für
Zypern käme mit 17,5 Milliarden Euro die Europäer gleichwohl ziemlich
teuer. Deshalb muss sich die Insel einem strengen Reform-Regime
unterwerfen und zugleich die strikten Schwarzgeldbestimmungen der EU
akzeptieren.
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