(ots) - Ein Mutmacher
Trotz Schuldenkrise und der damit verbundenen zahlreichen Risiken
hat der spanische Mobilfunkkonzern Telefónica die Nerven behalten:
Die Deutschland-Tochter O2 ist erfolgreich an die Börse gegangen. Der
Mut hat sich ausgezahlt: 1,45 Milliarden Euro haben die Iberer mit
der Platzierung ihrer Anteile kassiert.
Endlich mal wieder eine besonders erfreuliche Börsennachricht. Der
Erfolg von O2 könnte weitere vielversprechende Unternehmen anregen,
den Schritt auf das Parkett zu wagen. Das wäre ein Ausdruck dafür,
dass sich die Lage an den europäischen Finanzmärkten immerhin ein
wenig normalisiert. Vor zu großer Begeisterung sei aber gewarnt, denn
die Probleme in der Schuldenkrise bleiben drückend. Vor allem ist
kein Ende der Rezession in südeuropäischen Volkswirtschaften in
Sicht.
Das zeigt sich schon daran, dass Telefónica seine Einnahmen aus
dem O2-Börsengang uneingeschränkt zum Schuldenabbau nutzen möchte.
Die Spanier brauchen das Geld dringend, was wiederum weniger
Investitionen im Heimatmarkt bedeutet.
Auch in Deutschland sind weitere Erfolge keineswegs sicher. Der
Markt für Telekommunikation ist hart umkämpft. Teure Investitionen in
bessere Netze sind notwendig. Telefónica muss erst noch beweisen,
dass es in seiner Deutschland-Tochter nicht nur eine Geldquelle
sieht, um sich zumindest teilweise zu sanieren. Sonst könnte es mit
der Freude über den geglückten Börsengang schnell vorbei sein.
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